Unter dem Motto "Grüne Berufe sind voller Leben - Nachwuchs bringt frischen Wind!" fand am 12.03.2015 der diesjährige Erstentscheid im Berufswettbewerb Weinbau (BWB) am Dienstleistungszentrum ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (DLR RNH) in Oppenheim statt. Der von der der Deutschen Landjugend ausgetragene BWB ist eines der größten Fort- und Weiterbildungsprojekte im agrarischen Spektrum in Deutschland.

"Welche gesetzlich vorgeschrieben Pflichtangaben müssen auf dem Weinetikett erscheinen?" oder "Wie heißt der Bundesminister für Landwirtschaft?", waren unter anderem im theoretischen Teil des Wettbewerbes gefragt. 100 Winzerschülerinnen und -schüler stellten sich in diesem Jahr den Herausforderungen der Deutschen Landjugend. Kein anderer Standort in Rheinland-Pfalz schickt eine so große Teilnehmeranzahl in den Wettbewerb. Entsprechend groß war die Motivation der Teilnehmer.

Getragen wird der Berufswettbewerb vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. und der Landjugend RheinhessenPfalz, in enger Zusammenarbeit mit den Dienstleistungszentren ländlicher Raum in Rheinland-Pfalz. Er steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft und wird auch durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten in Rheinland-Pfalz gefördert und finanziell unterstützt.

Nicht nur theoretische Aufgaben galt es zu bewältigen, worunter das Schreiben einer Bewerbung, wie auch mathematische Fragestellungen fielen. Bei den Praxisaufgaben mussten die Teilnehmer ihr Geschick und ihre Fachkenntnisse unter Beweis stellen. Eine der Aufgaben war der Umgang mit einem Bohrstock. Hier sollten Bodenproben gezogen und beurteilt werden.

In der Weinsensorik waren Weinfehler zu erkennen und zu beschreiben. Außerdem mussten die Nachwuchswinzer in sogenannten Rangfolge- und Dreieckstests ihre geschulten Sinne unter Beweis stellen.
Mit dem "Spundvollmachen" eines Fasses und dem Ziehen einer Fassprobe, wurden die Fertigkeiten im Keller geprüft. Geschicktes und sauberes Arbeiten erfordern eine hohe Konzentration und brachten manchen Geprüften zum Schwitzen. Trotzdem waren die Richter zufrieden mit den Ergebnissen.

Einer Schulklasse die Arbeit im eigenen Beruf und ebenso die Begeisterung dafür in einer Präsentation näher zu bringen, war die Aufgabe im Bereich Marketing. Manche konnten ihre Nervosität nicht ganz ablegen, viele aber beschrieben mit großem Selbstbewusstsein und Leidenschaft ihren Wunschberuf.

Christian Braunewell, Arbeitskreisleiter Jungwinzer/Innen Rheinhessen, eröffnete den Wettbewerb mit ermunternden Worten, wünschte allen viel Erfolg und erinnerte an die Zielstrebigkeit und Motivation von „uns Rhoihesse".

Die Teilnehmer konnten sich zwischen ihren Stationen mit belegten Brötchen stärken und das Zwischenprogramm, welches die Landjugend vorbereitet hatte, nutzen. Hier galt es zehn verschiedene Samen aus der Landwirtschaft zu erkennen und zuzuordnen. Weiterhin sollten Gesteinsgrößen erkannt werden.

Um 15:00 Uhr standen dann die Sieger fest. Holker Pfannebecker, Kreisvorsitzender Alzey-Worms des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V., Heinrich Schlamp, Gruppenleiter Weinbau des DLR RNH, Martin Fischborn, 1. Vorsitzender Landjugend RheinhessenPfalz und Christian Braunewell, Arbeitskreisleiter Jungwinzer/Innen Rheinhessen, gratulierten den Siegern ganz herzlich und übergaben Präsente.

In der Leistungsgruppe WI (Berufsschule) erreichte Jasmin Lorch aus Nackenheim den 1. Platz, gefolgt von Clemens Rosenkranz aus Hochheim auf Rang 2. Der 3. Platz ging an Alexander Luff aus Jugenheim. Sieger in der Leistungsgruppe WII (Fachschule) wurde Karsten Horter aus Köngernheim, der 2. Platz ging an Lukas Janneck aus Mettenheim. Platz 3 belegte Oliver Wieshalla aus Wiesbaden.
Die 12 bestplatzierten Teilnehmer aus Rheinhessen treten am 21. April 2015 im Weingut Schick, Weisenheim am Sand, zum Gebietsentscheid an.
Dort treffen sie auf die 12 bestplatzierten Teilnehmer der Pfalz. Hier werden dann die besten JungwinzerInnen aus dem Verbandsgebiet für den Bundesentscheid des Berufswettbewerbs 2015 ermittelt.
Für die Sieger beim Bundesentscheid erfolgt die offizielle Ehrung bei der Delegiertenversammlung des Deutschen Bauerntages. Im Herbst 2015 erhalten die Sieger eine Fortbildung zur Persönlichkeitsschulung. Im Januar 2016 sind sie dann zur Internationalen Grünen Woche in Berlin eingeladen.

Als Fazit kann man zusammenfassen: Das Mitmachen hat sich gelohnt. Durch die Teilnahme entstehen Kontakte, die oftmals ein Leben lang Bestand haben und die für die Entwicklung der jungen Persönlichkeiten nur von Vorteil sein können.

Die Ergebnisse zeigen, dass Rheinhessen mit seinen Jungwinzern hervorragend aufgestellt ist und in den kommenden Jahren noch einiges erwartet werden kann. Die Ausbildung und die Schule am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück - Standort Oppenheim ist sicher ein wichtiger Mosaikstein auf diesem Weg zum Erfolg.