Landjugend News

Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend für die Fachsparte Weinbau

|   VerbandsNews

Erstentscheid am DLR Rheinpfalz in Neustadt/Wstr. am 11. März

Knapp sechzig Teilnehmer – alle derzeit Auszubildende im Beruf Winzer/in oder Teilnehmer der Weiterbildung zum staatlich geprüften Wirtschafter für Weinbau und Oenologie und daher eingeteilt in zwei Leistungsgruppen – stellten sich den bundesweit einheitlichen Wettbewerbsaufgaben, um ihr Wissen und Können zu testen und gleichzeitig dabei Spaß an den vielfältigen beruflichen Herausforderungen zu haben. Dieses traditionsreiche Kräftemessen des Winzernachwuchses wird am DLR Rheinpfalz alle zwei Jahre gemeinsam von der Landjugend RheinhessenPfalz und der Berufsschule Weinbau durchgeführt. Die erfolgreichsten Teilnehmer können sich über weitere Entscheide bis zum Bundesentscheid, der dieses Jahr in Rheinhessen stattfinden wird, qualifizieren.

Die breitgefächerten Aufgaben stellen eine Art „Winzermehrkampf“ dar. Einerseits sind theoretische Kenntnisse gefragt, die bei den Allgemeinwissenfragen auch über den beruflichen „Tellerrand hinaus“ reichen, z.B. erneuerbare Energiequellen oder bekannte Bauwerke zu erkennen oder bei Führerscheinklassen Bescheid zu wissen. Natürlich ging’s auch fachbezogen knifflig zu: regionaltypische (europäische) Weine mussten den Herkunftsstaaten zugeordnet werden, regelmäßige Wartungs- und Pflegearbeiten am Weinbergschlepper waren zu beschreiben und Kenntnisse zum biologischen Säureabbau wie auch zum Weinverschnitt wurden abgefragt.Einen Kunden, der sich für einen ausgetrunkenen Wein interessiert, in einem Brief von einem Alternativangebot zu überzeugen war ebenso zu meistern, wie die ansprechende Vorstellung des eigenen Berufs vor einer imaginären Schulklasse.

Und da die Praxis letztendlich ausschlaggebend für beruflichen Erfolg ist, waren die Teilnehmer schließlich gefordert, gekonnt und fehlerfrei mit Schmalspurschlepper und Anhänger durch einen Parcours zu steuern und Sinn und Zweck von Bodenproben zu erläutern wie auch die fachlich richtige Durchführung dieserzu demonstrieren. Das Endprodukt Wein sensorisch richtig beurteilen zu können, stellte eine letzte Prüfung dar, die die Wettbewerbsspannung zugleich mit Genuss verknüpfte.

Schließlich konnten nach einem abwechslungsreich gefüllten Programm am frühen Nachmittag die Bestplatzierten verkündet werden; Henrik Schweder, derVorsitzende des pfälzischen Weinbau-Arbeitskreises der Landjugend,gratulierte den Gewinnern, überreichte Sachpreise und wünschte für die weiteren Entscheide viel Erfolg. Tagessiegerin in der Leistungsgruppe I wurde Vanessa Günzel, Auszubildende im Weingut Wittmann in Westhofen. Auf dem zweiten Platz landete Julian Schreieck, der derzeit im Weingut Dr. Wehrheim in Birkweiler seine Ausbildung zum Winzer absolviert. Den dritten Platz belegte Friederike Klein, Weingut Arnold Christmann in Neustadt-Gimmeldingen. Für den Gebietsentscheid, der am 21. April in Weisenheim am Sand (Pfalz) ausgetragen wird, qualifizierten sich die besten zwölf Teilnehmer. In der Leistungsgruppe II gewann Belinda Weiß (Weingut Schweder, Hochstadt), vor Harald Metzger (Weingut Metzger, Walsheim). Jens Bauer, der im Weingut Otto Grün (Grünstadt) angestellt ist, belegte den dritten Platz.

Die Aussicht auf das Weiterkommen bis zum Bundesentscheid, bei dem die jeweils besten zwei NachwuchswinzerInnen aus allen deutschen Anbaugebieten ihre Bundessieger ermitteln werden, ist ein Teil der Motivation; ein wesentlicher weiterer Aspekt ist jedoch das Kennenlernen von BerufskollegInnen anderer Regionen, was zur Entstehung wertvoller Netzwerke und zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung beitragen kann. Vor diesem Hintergrund hat der Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend im Rahmen der beruflichen Ausbildung einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert – getreu dem diesjährigen Motto: „Grüne Berufe sind voller Leben –Nachwuchs bringt frischen Wind!“

Text: Dr. Christian Hill, Abt. Schule, DLR Rheinpfalz

 

Zurück