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Erstentscheid Weinbau am DLR Rheinpfalz in Neustadt an der Weinstraße am 28. Februar

Erstellt von Franz Rebholz, Abteilung Schule, DLR | |   VerbandsNews

Fachliches von A-Z

Knapp achtzig Teilnehmer – alle derzeit Auszubildende im Beruf Winzer/in – stellten sich den bundesweit einheitlichen Wettbewerbsaufgaben, um ihr Wissen und Können zu testen und gleichzeitig dabei Spaß an den vielfältigen beruflichen Herausforderungen zu haben. Dieses traditionsreiche Kräftemessen des Winzernachwuchses wird am DLR Rheinpfalz alle zwei Jahre gemeinsam von der Landjugend RheinhessenPfalz und der Berufsschule Weinbau durchgeführt. Die erfolgreichsten Teilnehmer können sich über weitere Entscheide bis zum Bundesentscheid, der dieses Jahr in Franken stattfinden wird, qualifizieren.

Die breitgefächerten Aufgaben stellen eine Art „Winzermehrkampf“ dar. Einerseits sind theoretische Kenntnisse gefragt, die bei den Allgemeinwissenfragen auch über den beruflichen „Tellerrand hinaus“ reichen, z.B. berühmte Persönlichkeiten oder bekannte Bauwerke zu erkennen oder bei Führerscheinklassen Bescheid zu wissen. Natürlich ging’s auch fachbezogen knifflig zu: Die deutschen Qualitätsweinbaugebiete mussten erkannt und benannt werden, eine biotechnische Pflanzenschutzmaßnahme wurde berechnet und Maßnahmen zur Optimierung der Weinqualität waren gefragt. Ganz wichtig kann für Jungwinzer eine gelungen formulierte Stellenbewerbung sein; dies war ebenso zu meistern wie die ansprechende Vorstellung des eigenen Berufs vor einer imaginären Schulklasse.

Und da die Praxis letztendlich ausschlaggebend für beruflichen Erfolg ist, waren die Teilnehmer schließlich gefordert, gekonnt und fehlerfrei mit Schmalspurschlepper und Anhänger durch einen Parcours zu steuern und den routinierten und unfallsicheren Umgang mit dem wichtigen Handwerkzeug „Rebschere“ zu demonstrieren. Das Endprodukt Wein sensorisch richtig beurteilen zu können, stellte eine letzte Prüfung dar, die die Wettbewerbsspannung zugleich mit Genuss verknüpfte.

Schließlich konnten nach einem abwechslungsreich gefüllten Programm am frühen Nachmittag die Bestplatzierten verkündet werden; Klaus Schneider, Vizepräsident des Weinbauverbandes Pfalz, und die Vorsitzende des pfälzischen Weinbau-Arbeitskreises der Landjugend, Andrea Schick, gratulierten den Gewinnern, überreichten Buchpreise und wünschten für die weiteren Entscheide viel Erfolg. Tagessieger wurde Thomas Andres, Auszubildender im Staatsweingut mit Johannitergut in Neustadt. Auf dem zweiten Platz landete Magdalena Conrady, die derzeit im Weingut Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen ihre Ausbildung zur Winzerin absolviert. Mit gleicher Punktzahl teilten sich den dritten Platz Jürgen Büchner, Weingut A. Ziegler in Maikammer, und Alexander Koch, Weingut Knipser in Laumersheim. Unter den besten zwölf Teilnehmern, die sich für den Gebietsentscheid am 10. April in Vendersheim (Rheinhessen) qualifizierten, sind auch zwei künftige Studenten des Dualen Studiengangs, die sich jedoch momentan noch in der praktischen Berufsausbildungsphase befinden, bevor sie im November mit dem eigentlichen Studium beginnen.

Die Aussicht auf das Weiterkommen bis zum Bundesentscheid, bei dem die jeweils besten zwei NachwuchswinzerInnen aus allen deutschen Anbaugebieten ihre Besten ermitteln werden, ist ein Teil der Motivation; ein wesentlicher weiterer Aspekt ist jedoch das Kennenlernen von BerufskollegInnen anderer Regionen, was zur Entstehung wertvoller Netzwerke und zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung beitragen kann. Vor diesem Hintergrund hat der Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend im Rahmen der beruflichen Ausbildung einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert – getreu dem diesjährigen Motto: „Grüne Berufe sind voller Leben – Zukunft braucht Nachwuchs!“

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