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Absatzförderung statt Destillation

Erstellt von BDL | |   AgrarNews

JungwinzerInnen fordern mehr Eigenverantwortung

„Wir brauchen eine EU-Weinmarktordnung, die gezielt fördert und uns zukunftsgerichtete Investitionen erlaubt. Einheitliche europäische Regelungen helfen den JungwinzerInnen wenig, weil jede einzelne europäische Weinbauregion vor anderen Herausforderungen steht", so Gunther Hiestand, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Statt einheitlicher Regelungen müsse den einzelnen EU-Ländern mehr Eigenverantwortung für das EU-Weinbau-Budget übertragen werden.

Nur auf diese Weise könne flexibel auf die tatsächlichen Bedürfnisse reagiert werden. „Selbst innerhalb der EU-Staaten gleicht kaum ein Weinanbaugebiet dem anderen. An der Mosel verwaisen die Steillagen, weil sie kaum rentabel bewirtschaftet werden können. Hier braucht es andere Maßnahmen als im klein strukturierten Baden, wo Programme zur Umstrukturierung sinnvoll sind", erklärt Gunther Hiestand die Forderungen der JungwinzerInnen an die künftige Weinmarktordnung, um die es beim Treffen des BDL-Arbeitskreises in Koblenz ging.

Das Hauptziel der Reform der Weinmarktordnung muss es sein, so die deutschen JungwinzerInnen, die Mittel für Maßnahmen freizugeben, die zu einem besseren Absatz der Produkte innerhalb der EU, aber vor allem in anderen Ländern führen. „Wir können den Überschüssen in den Weinbauregionen Europas nicht mit Destillation entgegenwirken. Ziel muss es sein, Möglichkeiten zu schaffen, die einen besseren Absatz zu einem höheren Preis als bisher erlauben", so der stellvertretende BDL-Vorsitzende.

Aus Sicht der JungwinzerInnen im größten Jugendverband im ländlichen Raum handelt es sich bei den so genannten „Marktmechanismen" in der heutigen Weinmarktordnung nicht um wirklich auf den Markt ausgerichtete Maßnahmen. Damit stimmen sie mit ihren europäischen jungen KollegInnen überein, die von einem Versagen des Marktmechanismus Destillation sprechen und eine Umkehr zu wirklichen marktfördernden Regelungen fordern.

Neben der politischen Seite beschäftigte sich der BDL-Arbeitskreis Deutsche JungwinzerInnen auch mit neuen Vermarktungswegen für die hiesigen Weine, zu denen zum Beispiel WeinerlebnisbegleiterInnen gehören.

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