Landjugend News

BDL fordert verlässliche EU-Politik

Erstellt von Carina Gräschke | |   AgrarNews

„Ein Nebenjob für Landwirte ist da nicht drin“

(BDL) „Die Empfehlung der Kommissarin ist ein Schlag in die Magengrube junger Landwirte und Landwirtinnen", so Gunther Hiestand, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel hatte die europäischen LandwirtInnen aufgefordert, sich frühzeitig außerhalb der Landwirtschaft neue Einkommensquellen zu suchen. Hintergrund dieser Äußerung ist die Erwartung tiefgreifender Änderungen in der Landwirtschaft.

„Die Landwirtschaftspolitik liegt als einziger Wirtschaftsbereich fast vollständig in den Händen der EU. Damit ist der europäische Landwirtschaftsetat immer wieder Gegenstand von Kürzungsbestrebungen. So ging der Agrarhaushalt 2007 im Vergleich zum Vorjahr um 200 Millionen Euro zurück. Und das, obwohl die EU auf 27 Staaten angewachsen ist", so Gunther Hiestand. Diese Entwicklung darf so nicht fortgeführt werden, heißt es im BDL. „Wir fordern eine Politik, die das Ziel verfolgt, langfristig an den Markt angepasste Landwirtschaft in Europa betreiben zu können", so der BDL-Vorsitzende.

Die jungen LandwirtInnen haben den Strukturwandel der Landwirtschaft sehr wohl als Herausforderung begriffen, um sich auch künftig auf dem Markt behaupten zu können. Aber sie brauchen verlässliche Aussagen, um planen, um arbeiten, um der Landwirtschaft Zukunft geben zu können. Dafür bildet die Gemeinsame Agrarpolitik 2013 die Grundlage. Äußerungen wie die der EU-Agrarkommissarin sorgen jedoch für Zweifel am Bestand dieser Vereinbarungen. „Sie könnten ein Signal dafür sein, dass es in Brüssel Bestrebungen gibt, diese zu sprengen", warnt Gunther Hiestand.

LandwirtInnen sollten sich um ein Zusatzeinkommen bemühen, damit sie überleben können, hatte Mariann Fischer-Boel gesagt. Dabei stoßen die landwirtschaftlichen Familienbetriebe heute schon an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. „Ein Nebenjob ist da nicht drin", so Gunther Hiestand.

Zurück