Landjugend News

Berufswettbewerb-Siegerfahrt ins Elsass und nach Baden

Erstellt von Christina Vogel | |   VerbandsNews

Hervorragende Leistung beim Berufswettbewerb wird belohnt

Ende August machten sich rund 20 gut gelaunte rheinland-pfälzische Winzer, Landwirte und Hauswirtschafterinnen auf den Weg ins Elsass und nach Baden.

Aufgrund ihrer hervorragenden Leistungen beim diesjährigen Berufswettbewerb (BWB) auf Landesebene luden die Landjugendverbände RheinhessenPfalz und Rheinland-Nassau die jugen Nachwuchskräfte zu der dreitägigen Exkursion ein.

Mittwochs morgens startete die Fahrt von Wittlich über Koblenz nach Oppenheim, wo die letzten Teilnehmer dazu stiegen. Nachdem alle BWB-Sieger im Bus saßen, fuhren die Teilnehmer ins Elsass, um dort die verschiedenen Berufsstände kennenzulernen. Da es sich mit leeren Magen nicht gut lernen lässt, kehrte die Gruppe in Drachenbronn in ein typisch elsässisches Lokal ein und vertilgte genussvoll Flammkuchen. Gestärkt ging es dann in das nahe gelegene Cleebourg. Dort wurde die Winzergenossenschaft besichtigt und vier Weine verkostet. Die Winzer stellten fest, dass trotz der relativ geringen Entfernung zu Rheinland-Pfalz erhebliche Unterschiede zwischen der französischen und deutschen Weinherstellung herrschen. In Kutzenhausen besichtigte die Gruppe das landwirtschaftliche Museum „Maison Rurale“. Liebevoll wird dort die Geschichte und Tradition der Landwirtschaft im Elsaß zur Schau gestellt. Bevor es in das Hotel nach Merkwiller-Pechelbronn ging, besuchte man noch den Milchviehbetrieb des französischen Meisters im Wettpflügen Herrn Rott. Rott führt über seinen Hof und erzählt von der Geschichte seines Betriebes. Besonders stolz ist er auf den Melkroboter, mit dem die rund 50 Kühe seit dem Frühjahr gemolken werden.

Der zweite Tag startete mit einem französischen Frühstück, das nicht alle Teilnehmer zufrieden stellte, da einige mit der Marmelade wenig anfangen konnten und Wurst sowie Käse schmerzlich vermissten. Dennoch war die Laune bestens und alle freuten sich auf den gemeinsamen Tag. Pünktlich um 09:00 Uhr ging es los zur Betriebsbesichtigung des Geflügelhofes in Betschdorf. Joseph Moog empfing die Gruppe sehr herzlich und erzählte von der Entstehung des Betriebes, seiner Entwicklung und seinen Zukunftsplänen. Geduldig stellte er sich den Fragen der Teilnehmer, die wissbegierig dem Betriebsleiter alle möglichen Details entlockten.

Der nächste Stopp hieß Straßburg. Dort wurde die Gruppe von Madame Müller, der Fremdenführerin empfangen. Sie zeigte den BWB-Sieger die wichtigsten Örtlichkeiten und Gegebenheiten der Straßburger Altstadt und vermittelte ihnen einen Eindruck von dem Lebensgefühl der Franzosen. Im Anschluss an die Stadtführung hatten die Teilnehmer Zeit zur freien Verfügung. In Kleingruppen durchstreifen die Jugendlichen die Stadt und trafen sich am Nachmittag wieder, um gemeinsam den Europarat zu besuchen. Nach der Vorführung eines Films und allgemeinen Informationen über den Europarat, durfte die Gruppe den Plenarsaal besuchen. Dort ließen die jungen Winzer und Landwirte ihren rheinland-pfälzischen Charme spielen und unterrichten die französische Europarat-Führerin, zur Erheiterung aller, in rheinland-pfälzischen Dialekt. Der Spaß kam neben dem großen fachlichen Programm also keinesfalls zu kurz.

Am Abend verließen die Jungendlichen Frankreich und begaben sich nach Bötzingen, in die Nähe von Freiburg, wo sie von einer Gruppe badischer Landjugendlicher empfangen wurde. Bei deftigen Essen und bester Stimmung wurden regionale Weine verkostet. Die badischen Jungwinzer berichten von ihrer Landjugendarbeit und dem badischen Weinbau. Schnell stiegen die BWB-Sieger in die Thematik mit ein und so kam es zu heiteren Gesprächen, die mit einer Betriebsführung des Weinguts Ambs abgeschlossen wurden.

Im Staatsweingut Freiburg erfuhren die Teilnehmer am Freitagvormittag Wissenswertes über die Ausbildung und das Marketing des Staatsbetriebes. Herr Huber, Leiter des Weinguts, appellierte an die Auszubildenden ein Lehrjahr ihrer Ausbildung in einem anderen Teil Deutschlands zu absolvieren und bot seinen Betrieb als Ausbildungsstätte an. Kolja Bitzenhofer, Leiter Vertrieb und Marketing, stellte Strategien des Weinguts vor die bestehende Kundschaft zu binden und darüber hinaus neue Kunden zu gewinnen. Nicht nur die Winzer der Gruppe spitzen bei der Vorstellung der kleinen Tricks und Kniffe die Ohren, auch die Landwirte und Hauswirtschafterinnen lauschten gespannt den Ausführungen des Marketingleiters. Natürlich durfte auch hier die obligatorische Weinprobe nicht fehlen. Neben dem Freiburger Münstersekt wurden drei Weißweine und ein Rotwein verkostet.

Gegen Mittag erreichte die Gruppe den Direktvermarktungsbetrieb der Familie Becker in Karlsruhe-Rüppurr, der den letzten Programmpunkt der Fahrt darstelle. Matthias Becker führte über den Hof und stellte die verschiedenen Betriebszweige vor. Neben dem Ackerbau, den Pferdepensionsboxen, der Hühner, Schweine- und Rinderhaltung betreibt die Familie einen Hofladen und eine eigene Schlachterei. Damit bleiben alle Produktionsschritte in den Händen der Familie.

Am Nachmittag traf die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken in der Heimat ein und Anna Schückler, Leiterin des Arbeitskreises Junglandwirte der Landjugend RheinhessenPfalz, berichtete hoch zufrieden, dass es eine spannende und interessante Lehrfahrt mit viel Spaß und tollen Teilnehmern nun zu Ende gegangen ist.

Ein Wiedersehen der Teilnehmer gibt es bestimmt bei einer der zahlreichen Veranstaltungen der Landjugend.

Dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten Rheinland-Pfalz sowie den beiden Bauern- und Winzerverbänden Rheinland-Pfalz sei an dieser Stelle vielmals für die finanzielle Unterstützung gedankt.

Zurück