(BDL) „Wer sich engagiert, will dafür keine Urkunden und Lobeshymnen. Uns geht es darum, etwas zu bewegen, zu verändern, wahr- und ernstgenommen zu werden", so Rosi Geyer, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), zum Welttag des Ehrenamtes am 5. Dezember. Eine demokratische Bürgergesellschaft sei erst durch das freiwillige und ehrenamtliche Engagement vieler möglich. Zugleich warnt der größte Jugendverband im ländlichen Raum davor, professionelle Arbeit durch ehrenamtliche Arbeit ersetzen zu wollen. Derzeit arbeiten mehr als 23 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Dazu gehören auch die 100.000 jungen Menschen im BDL, die das Leben im ländlichen Raum maßgeblich mitgestalten. In den vergangenen Jahren ist der Anteil der ehrenamtlich Aktiven in Deutschland von 34 auf 36 Prozent gestiegen. „Die Zunahme des Engagements ist das eine, der demografische Wandel das andere. Wir müssen uns der Gefahr bewusst sein, dass Vereine und Organisationen aussterben, weil in nicht allzu weiter Zukunft der Nachwuchs fehlt", warnt Rosi Geyer. Die Gesellschaft müsse sich darauf einstellen und verstärkt Unterstützung und Anreize für ehrenamtliches Engagement gerade für junge Menschen geben. Nur so könnten auch 2030 noch die Vielzahl der ehrenamtlichen Herausforderungen geschultert werden, heißt es beim Bund der Deutschen Landjugend. Zugleich hält der BDL es für notwendig, auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund neue Zugänge zur verbandlichen Arbeit zu entwickeln. Bis heute finden viele EinwandererInnen und ihre Nachfahren in deutschen Ehrenamtsstrukturen keine Plattform für sich. Offiziellen Berechnungen zufolge, dürften im Jahr 2010 fast 40 Prozent der unter 40-Jährigen einen Migrationshintergrund haben. „Wir, damit meine ich sowohl die Jugendverbände als auch die Gesellschaft, müssen es schaffen, diese jungen Menschen zu integrieren. Die Teilhabe von jugendlichen MigrantInnen an verbandlichen Strukturen und Themen ist ein wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige Gesellschaft angesichts dieser demographischen Herausforderungen", so die BDL-Vorsitzende. Dazu gehört aber auch, dass die Interessen der Jugendlichen mit Migrationshintergrund stärkere Berücksichtigung finden. Denn freiwilliges Engagement lässt sich nicht anordnen. Es entwickelt sich, wenn die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen.