Landjugend News

Ein Traumjahrgang vor geplanter Reform

Erstellt von Carina Gräschke | |   AgrarNews

BDL: Deutliches Nein zum Entwurf der neuen Weinmarktordnung

(BDL) „Der Jahrgang 2007 meint es gut mit uns. Die Trauben hatten etliche Tage länger, um bei guter Gesundheit an den Rebstöcken zu reifen und somit das unvergleichliche Aroma einzulagern, das die Weine aus deutschen Landen auszeichnet", so Gunther Hiestand, Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend. Doch die Freude der jungen WinzerInnen im BDL ist getrübt. Die von der EU geplante Reform der Weinmarktordnung stellt für sie zum Teil eine ernste Bedrohung dar.

„Wir sind nicht gegen eine Reform. Ganz im Gegenteil: Wir wollen eine wirkliche Reform. Wir wollen unser Geld am Markt verdienen und fordern seit Beginn der Diskussion von der EU-Kommission, uns das zu ermöglichen", so Gunther Hiestand. Allerdings dürfe die Reform nicht einseitig zu Lasten der nördlichen Weinbauländer gehen. Es könne doch nicht sein, dass einerseits traditionelle und für den Norden prägende önologische Verfahren wie die Saccharoseanreicherung verboten werden sollen, während die Kommission auf der anderen Seite den Einsatz von Eichenholzchips zur günstigeren Aromatisierung erlaubt. „Die Kommission ist wohl der Ansicht, dass WeintrinkerInnen lieber Eichenholzchips kauen", merkt der Jungwinzer ironisch an.

Auch die Vorschläge zur Verringerung der Anbauflächen und die Veränderung der Ettiketiervorschriften benachteiligten die nördlichen Weinanbauländer grundlegend, heißt es bei den JungwinzerInnen im BDL.

Darum sei es ein deutliches Zeichen, dass der Bundestag geschlossen hinter den WinzerInnen steht. Somit befindet sich Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer mit seinem Nein zum Reform-Entwurf in einer starken Position. Er kann aufgrund der Stellungnahme des Bundestages sogar soweit gehen, im Ministerrat einen Parlamentsvorbehalt nach § 23 des Grundgesetzes einzubringen, um die Kommissionsvorschläge zu kippen.

„Wir haben in den vergangenen Jahren alles getan, um wettbewerbsfähiger zu werden. Das ist uns gelungen, obwohl wir im Gegensatz zum industriellen Weinbau in Übersee vor allem in kleinen Familienbetrieben produzieren. Diese positive Entwicklung darf die EU-Weinmarktreform nicht gefährden. Vielmehr brauchen wir eine EU-Weinmarktordung, die auf die individuellen Bedürfnisse der Winzerinnen und Winzer in den Regionen zielgerichteter eingeht und ihre Wettbewerbsfähigkeit verbessert", so der BDL-Bundesvorsitzende Gunther Hiestand.

Zurück