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Informationsabend zum Thema „EEG 2012“

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Der Arbeitskreis Agrar der Landjugend RheinhessenPfalz informiert

Der Arbeitskreis „Agrar“ der Landjugend RheinhessenPfalz veranstaltete am Donnerstag, den 01. Dezember 2011, in Orbis einen Informationsabend zum Thema „Die neuen Gesetzesregelungen 2012 zu den Erneuerbaren Energien“. Als Arbeitskreisleiterin führte Landesvorstandsmitglied Anna Schückler durch den Abend und begrüßte den Referenten Dr. Herbert von Francken-Welz (DRL Eifel), welcher als Spezialist und Berater im Bereich „Nachwachsende Rohstoffe“ und „Biogasanlagen“ tätig ist.

Zunächst stellte er die Änderungen im Vergleich zum bisherigen EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) heraus, welche verdeutlichen, dass größere Betriebe (mit Biogasanlagen von 75-500 kw) bei der Vergütung finanziell bevorzugt werden und Kleinanlagen (bis 75 kw) hingegen – insbesondere reine Gülleanlagen – bald keine lohnende Option mehr für Betriebe darstellen können. Auf dem Hintergrund dieses Trends nehmen Investorenmodelle vermutlich wieder zu und die Landwirte verbleiben als Zulieferanten von Rohmasse. Der Bestandschutz für Biogasanlagen ist mit dem neuen EEG weitestgehend gesichert. Allerdings sorgt das Gesetz dafür, dass künftig weniger Biogasanlagen gebaut werden. Aufgrund der Tatsache, dass im Bereich der Stromenergie Biogasanlagen nur 5% zur Stromerzeugung beitragen und der Zukunftstrend in der Wind- und der Sonnenenergie bestehen wird, bemerkte Herr von Francken-Welz: „Die große Zeit der Biogasanlagen ist vorbei.“

Obgleich neue Gesetzesbeschlüsse häufig bestrebt sind, die Realität zu vereinfach, gestalten sich die Berechnungen und Kalkulationen für Anlagenbetreiber durch das neue EEG erheblich komplizierter  (Vergütungsklassen EK 0, EK 1 und EK 2); außerdem fallen nun mehrere bisherige Prämien und Bonuszulagen weg. Positiv ist zu registrieren, dass ab 2012 auch Pflanzenabfälle in Biogasanlagen verwertet werden dürfen, was bisher verboten war. In der abschließenden Diskussionsrunde schien es den Anwesenden aus politischer Perspektive zweifelhaft, ob es tatsächlich im Sinne der Grünen Regierung ist, die Verwertung nachwachsender Rohstoffe in die Hand der großen Konzerne zu geben.

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