Landjugend News

Landesentscheid im Berufswettbewerb der deutschen Landjugend

Erstellt von Rotraud Weber | |   AgrarNews

„... mit uns wächst die Zukunft“

Tolle Leistungen beim Landesentscheid des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend in Bad Kreuznach

Ehrgeizig und leicht angespannt begaben sich die TeilnehmerInnen des Landesentscheides des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend am 14./15. März am DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach in den Wettbewerb. Wer hier dabei war wollte auch etwas beweisen und bei der Platzierung vorne mitspielen. Die Bereitschaft die Kräfte und das Wissen in allen geforderten Bereichen zu messen, Spaß zu haben und vielleicht auch neue Leute kennen zu lernen spiegelt deutlich die tolle Stimmung wider, die den diesjährigen Landesentscheid auszeichnete. Die 34 TeilnehmerInnen der Sparten Landwirtschaft I (Auszubildende), Landwirtschaft II (Fachschüler) und Forstwirtschaft stellten sich begeistert den anspruchsvollen Aufgaben und füllten den Wettbewerbsgedanken mit Leben. Sie hatten sich zuvor aus dem Kreis der Erstentscheidsteilnehmer/innen für den Landesentscheid qualifiziert. Gefragt waren neben einer guten Allgemeinbildung, sowohl fachliches Wissen, als auch praktisches Können. Und auch eine mündliche Präsentationsaufgabe galt es zu bewältigen.

Organisiert wurde der Landesentscheid von der Landjugend Rheinland-Nassau in enger Zusammenarbeit mit dem DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und der DEULA in Bad Kreuznach und der Landeswaldarbeitsschule Rheinland-Pfalz in Hachenburg, die den reibungslosen Ablauf garantierten. Nach der Eröffnung durch den „Hausherrn“ dem Direktor des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück Rudolf Schunck stellten sich die Teilnehmer den Aufgaben. Direktor Schunck betonte in seinem Grußwort, wie wichtig eine gute und fundierte Ausbildung, sowie der Kontakt mit Gleichgesinnten über die eigene Region hinaus, gerade in schwierigen Zeiten sei.

Der erste Tag gehörte dem Allgemeinwissen, der Fachtheorie und dem mündlichen Vortrag. Gerade bei der Präsentationsaufgabe hatten die Teilnehmer sich einiges überlegt, die Phantasie arbeiten lassen und manche gar eine Power-Point-Präsentation erstellt. In der Sparte Landwirtschaft I sollte im 2er-Team zu der These „Getreide zu Brot oder zu Energie?“ Stellung genommen werden. In der Sparte Landwirtschaft II galt es im Team die Aufgabe zu bewältigen vor dem Arbeitskreis Landberatung die Vor- und Nachteile einer Umstellung des Fuhrparks im landwirtschaftlichen Unternehmen auf biologische Kraftstoffe darzustellen. Den Forstwirten standen die Themen „Mit uns wächst die Zukunft – ist der Wald naturnah? bzw. „Mit und wächst die Zukunft – Holz ist ein Rohstoff der Zukunft“ zur Wahl. Hier sollte entweder einer Besuchergruppe die Prinzipien der naturnahen Waldwirtschaft erläutert werden oder Kommunalpolitikern Möglichkeiten und Vorteile des Einsatzes des Rohstoffes Holz in der Gemeinde schmackhaft gemacht werden. Insgesamt keine leichten Aufgaben, die jedoch viele Teilnehmer/innen bravourös und einfallsreich lösten. Der Tag klang mit einem stimmungsvollen Rittermahl auf der Kauzenburg, bei dem ein Haushofmeister und Sänger durch das Programm führte, in bester, ausgelassener Stimmung, sehr gutem Essen und mit viel Spaß aus. Hier waren Teilnehmer, wie Richter in ungewohnten Rollen gefordert. In der herrlichen Atmosphäre kamen schnell angeregte Unterhaltungen in Gang. Es wurde viel gefeiert, gesungen und gelacht.

Trotzdem standen Teilnehmer, wie Richter am zweiten Wettbewerbstag parat und die Teilnehmer konnten ihre praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Die Forstwirte mussten ihre Geschicklichkeit beim Motorsägenkettenwechsel und verschiedenen Schnitttechniken mit der Motorsäge unter Beweis stellen. Auch eine Bestimmungsaufgabe an Hand von Ästen und Rinden sowie die fachgerechte Pflanzung von Hainbuchen musste bewältigt werden.

Die jungen LandwirtInnen in der Berufsausbildung mussten die nicht einfache Aufgabe der Übergabe eines Rundballens in einem abgesteckten Parcours mit einem zugelosten Teampartner bewältigen – hierbei wurde insbesondere auch auf die Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften großen Wert gelegt - , eine neu zu belegende Kälberbox fachgerecht reinigen und desinfizieren, sowie eine angebaute Drillmaschine für die geplante Sommergerstenaussaat vorbereiten und verschiedene Beikräuter eines Getreideschlages erkennen.

Die jungen LandwirtInnen in der Fachschulausbildung mussten bei der Bonitur eines Getreidebestand diesen fachgerecht beurteilen und anstehende Aufgaben erläutern, für eine Herbizidmaßnahme in einem Winterweizenbestand mit vorgegebenen Problemen, das richtige Mittel wählen und die Pflanzenschutzspritze entsprechend vorbereiten sowie einen kniffligen Geschicklichkeitsparcours bewältigen. Hier war gutes Fachwissen und Fingerspitzengefühl gefragt. Auch hier stand insbesondere die Beachtung der Unfallverhütungsvorschriften im Vordergrund.

Die Siegerehrung am Ende des Wettbewerbes wurde durch den Vertreter des Ministeriums für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Herrn Ministerialrat Helmut Caspary, der auch die Grüße und Glückwünsche des Ministers für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Hendrik Hering überbrachte, Herrn Friedrich Esser vom Forstlichen Bildungszentrum Rheinland-Pfalz in Hachenburg und dem Präsidenten des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau Leo Blum vorgenommen. Durch ihre Anwesenheit ehrten auch die Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner, der Oberbürgermeister von Bad Kreuznach Andreas Ludwig und die Direktoren und Vertreter der Dienstleistungszentren für den ländlichen Raum in Rheinland-Pfalz die Wettbewerbsteilnehmer. Sie alle gratulierten den Siegerinnen und Siegern. Allein durch die Qualifizierung für den Landesentscheid hätten sie schon bewiesen, dass sie „Siegertypen“ seien. In ihren Ansprachen hoben sie die besondere Bedeutung des Berufswettbewerbes für den berufsständischen Nachwuchs hervor und beglückwünschten die Teilnehmer/innen zu ihrem Erfolg. Wichtig sei es sich weiterhin für den Berufsstand stark zu machen, sich zu Wort zu melden, und für sich einen Platz in der Gesellschaft selbstbewusst zu beanspruchen.

In der Sparte Landwirtschaft I siegte Anna Maria Schückler aus Rockenhausen vor Steffen Roth aus Ober-Olm und Robert Wallesch aus Krautscheid. In der im Team gestarteten Sparte Landwirtschaft II siegten Torben Bernhard aus Frei-Laubersheim und Johannes Diehl aus Erzenhausen vor Peter Kreer aus Schönborn und Dennis Dombrowski aus Hundsbach sowie Daniel Rau aus Eisenach und Markus Schneider aus Oberlauch. In der Sparte Forstwirtschaft standen Dennis Wolff aus Wittlich, Michael Jocobs aus Winterspelt und Boris Beuscher aus Bad Sobernheim ganz oben auf dem Treppchen. Die Erstplatzierten konnten sich über eine mehrtägige Studienfahrt der Landjugend freuen. Alle Teilnehmer und Richter erhielten als Erinnerung eine Tasche mit Aufdruck.

Der Dank ging abschließend an alle, die zum Gelingen dieses schönen und erfolgreichen Wettbewerbes beigetragen hatten und nicht zuletzt durch ihre finanzielle, ideelle, organisatorische und personelle Unterstützung diesen erst ermöglicht hatten: das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau in Mainz, die Bauern- und Winzerverbände sowie die Landjugendverbände in Rheinland-Pfalz, das DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück in Bad Kreuznach, die Landeswaldarbeitsschule Rheinland-Pfalz, die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, der Kreisbauern- und Winzerverband an Nahe und Glan und alle Sponsoren. Abschließend sei den Landessiegern und den Zweitplatzierten, die als Teilnehmer des vom 21. bis 25. Mai stattfindenden Bundesentscheides des Berufswettbewerbes an der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau - Zentrum für Tierhaltung und Technik in Iden/Sachsen-Anhalt starten werden, schon jetzt viel Glück und Erfolg gewünscht.

Zurück