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Landjugend übergab Erntekrone an Minister Hering

Erstellt von Rotraud Weber | |   VerbandsNews

„Mit dieser Erntekrone möchten wir die Verbundenheit mit Ihnen, unserem Landwirtschaftsminister ausdrücken, Ihnen für ihre Unterstützung danken, aber auch auf unsere Probleme hinweisen“, mit diesen Worten übergab Marco Weber, Vorsitzender der Landjugend Daun die diesjährige Erntekrone an Minister Hendrik Hering. Die Erntekrone, die schon traditionell im Herbst von der Arbeitsgemeinschaft der Landjugendverbände Rheinland-Pfalz an den Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau übergeben wird, hatte in diesem Jahr in mühevoller Kleinarbeit die Landjugend Daun gebunden und ein besonders prachtvolles Exemplar geschaffen.. Die Erntekrone, über die sich Minister Hering sichtlich freute, wird in den nächsten Wochen das Foyer des Ministeriums schmücken. Hering würdigte die hohe Symbolkraft der Erntekrone und lobte die Arbeit der Landwirte und Winzer. Auch freue er sich immer mit jungen Landwirten und Winzern ins Gespräch zu kommen. Gerade in der sehr angespannten aktuellen Situation müsse man ehrlich bleiben. „Wir müssen eine zukunftsfähige Landwirtschaft etablieren“, so Hering. „Aber die Gesellschaft muss auch die geforderten Vorgaben honorieren oder ausgleichen“, so Hering weiter. „Ich hoffe, dass sich der Trend zur Qualität und Regionalität fortsetzt und dadurch die Existenz der landwirtschaftlichen und weinbaulichen Betriebe in Rheinland-Pfalz langfristig gesichert bleibt. Dafür werden wir uns mit unserer Agrarpolitik auch zukünftig einsetzen, erklärte Hering.

Nach der Übergabe der Erntekrone schloss sich ein Gedankenaustausch über aktuelle agrar- und weinbaupolitische Themen zwischen den Landesvorständen der Landjugend Rheinland-Nassau und der RheinhessischPfälzischen Landjugend und Minister Hering an.

Zu Beginn übergaben die Landjugendlichen das gemeinsam erarbeitete Positionspapier zur „Agrarischen Ausbildung“ an Minister Hering. „In unserer Arbeit steckt viel Engagement und der Wille, die Entwicklung der Agrarischen Ausbildung positiv zu beeinflussen. Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, die wir als derzeitige und künftige Bewirtschafter, Erhalter und Pfleger des Ländlichen Raumes haben. Wir wollen unsere Zukunft mitgestalten, denn die jungen Landwirte und Winzer von heute sind die Zukunft!“, so Florian Schmitt, Vorsitzender der RheinhessischPfälzischen Landjugend und Arno Billen, Vorsitzender der Landjugend Rheinland-Nassau. Das Positionspapier solle in einem Parlamentarischen Abend mit den Abgeordneten aus Rheinland-Pfalz diskutiert werden und Impulse zu einer weiteren Verbesserung der Agrarischen Ausbildung geben, so die beiden Vorsitzenden. Minister Hering betonte in diesem Zusammenhang, dass Rheinland-Pfalz das einzige Bundesland sei, das noch die Agrarausbildung beim Landwirtschaftsministerium habe. Allerdings seien ihm durch die schon lange beschlossene Agrarverwaltungsreform enge Grenzen gesetzt. Auf besonderes Interesse bei Minister Hering stieß die Forderung der Landjugendlichen nach Einheiten zur Förderung von persönlichen und sozialen Kompetenzen der Auszubildenden. Er sagte eine ausführliche Stellungnahme seines Hauses zu.

Aber auch Themen, wie die Einzelbetriebliche Förderung und hier insbesondere die Ausgestaltung des mit einem wesentlich höheren Fördersatz geförderten Aspekt der artgerechten Haltung, die Agrardieselbesteuerung, die zu kurzen Rückzahlungszeiträume bei den Liquiditätshilfedarlehen, die Nulltoleranzgrenze bei GVO, die EU-Weinmarktordnung und ihre Ausgestaltung, die Beratungsoffensive Rheinland-Pfalz, die Fortführung des Projektes „Landwirt aus Leidenschaft“ und die Möglichkeiten einer Risikoausgleichsrücklage wurden diskutiert.

Bei der besonders artgerechten Tierhaltung kritisierten die Landjugendlichen insbesondere die Einschränkung, dass nur bei kompletten Neubauten eine um 10 Prozentpunkte höhere Förderung möglich sei. Hier müsse es auch Möglichkeiten für An- bzw. Erweiterungsbauten geben. Auch die Erhöhung der Grundförderung von 25 auf 30 Prozent wünschten sich die Landjugendlichen. Die Reduzierung der Agrardieselbesteuerung müsse langfristig durchgesetzt und am Besten noch weiter reduziert werden, sowie die Rückzahlungszeiträume bei den Liquiditätsdarlehen von 4 auf 10 Jahre erweitert werden, so die Landjugendlichen. Die Nulltoleranzgrenze bei GVO bereite gerade im Sojabereich große Probleme und gefährde mittlerweile die Eiweißversorgung im Schweine- und Rinderbereich. Bezüglich der EU-Weinmarktordung forderten die Landjugendlichen eine zügige Umsetzung mit ausreichenden Möglichkeiten auch für höchste Qualitäten. Für das Landjugendprojekt „Landwirt aus Leidenschaft“ baten die Landjugendlichen um weitere finanzielle Unterstützung um das Projekt auf alle Grünen Berufe ausdehnen zu können. Bezüglich der Beratungsoffensive Rheinland-Pfalz merkten die Landjugendlichen die fehlenden personellen Ressourcen für deren Umsetzung an. Für eine Risikoausgleichsrücklage warben die Landjugendlichen, da diese den Betrieben bei stark schwankenden Betriebsergebnissen auf Grund der stark schwankenden Erzeugerpreise, wie in den letzten Jahren, Ausgleichsmöglichkeiten bieten könne. Minister Hering ging konkret auf die Anliegen der Landjugendlichen ein und versprach die Prüfung der angesprochenen Sachverhalte

Herr Hornberger und Dr. Hoos betonten abschließend die nach wie vor bestehende Bereitschaft, bei akuten Problemen kurzfristig klärende Gespräche zu ermöglichen. Dafür seien sie schließlich da.

Abschließend dankte Arno Billen Minister Hering und seinen Fachreferenten für das sehr konstruktive Gespräch.

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