„Es schmerzt, aber es muss sein!“ Thomas Weber, Leiter des Arbeitskreises Junger Landwirte der Landjugend RheinhessenPfalz hat am heutigen Mittwoch morgen den Tankinhalt von 1800 Litern Milch seines Milchviehbetriebes in der Westpfalz nicht bei der Molkerei abgeliefert. „Meine Kosten steigen und steigen – Futter und Energie werden teurer, der erzielbare Milchpreis deckt meine Ausgaben nicht; so kann das nicht weitergehen!“

Thomas Weber spricht den meisten der jungen Milchbauern der Region aus dem Herzen. Natürlich bedeutet der Milchlieferstopp für ihn wie für alle daran beteiligten Landwirte finanzielle Einbußen bei weiterlaufenden Kosten. Aber eines hat man erkannt: Der Marktmacht des Einzelhandels kann man nur begegnen, wenn man sich zusammenschließt – am liebsten auch über die Grenzen Europas hinweg. Dabei sei bei den jungen Betriebsleitern auch eine gewisse Verunsicherung zu spüren. Mit vielen hat er telefoniert in den letzten 24 Stunden, unterschiedliche Meinungen hat er gehört, Unterstützung gespürt, Vorwürfe waren dabei. Rechtliche Fragen sind ungeklärt, wirtschaftliche Risiken treiben die Jungbauern um.

„Eines ist klar: Wir Jungbauern wollen entsprechend der eigenen betrieblichen Situation entscheiden, ob wir uns am Milchlieferstopp beteiligen oder nicht. Ich kann und will niemanden dazu aufrufen, den eigenen Betrieb zu ruinieren. Und ich habe Respekt vor jedem, der da eine verantwortliche Entscheidung trifft – so oder so“ erläutert Weber die Haltung der Junglandwirte.

Und letztendlich sind die ja auch nicht das Problem, so Weber abschließend: „Wir produzieren ein gesundes und qualitativ hochwertiges Lebensmittel und wollen davon auch wirtschaften und leben können – das ist ja wohl nicht zu viel verlangt. Und bewegen müssen sich jetzt die Molkereien und der Einzelhandel!“

Auf der Internetseite der Landjugend kann jeder Verbraucher seine Meinung zum Milchstreik sagen: www.lj-rheinhessenpfalz.de