Landjugend News

Optimistisch in die Zukunft

Erstellt von Carina Gräschke | |   AgrarNews

Großer Erfolg: Junglandwirtetag auf der Eurotier

(BDL) „Ein freier Markt fördert das Unternehmertum. Darum ist der zunehmend freier werdende Weltmarkt für uns vor allem eine Chance", so Johannes Scharl, stellvertretender Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) und selbst Junglandwirt, in seinem Schlusswort beim Junglandwirtetag im Rahmen der Fachausstellung Eurotier. Gemeinsam mit der Jungen DLG und der Jungen ISN hatte der größte Jugendverband im ländlichen Raum den agrarischen Nachwuchs zum Diskussionsforum "Freier Weltmarkt für Agrarprodukte – Herausforderungen und neue Strategien für junge Tierhalter" in Halle 25 geladen und viele, viele kamen, so dass manch eine/r mit einem Stehplatz vorlieb nehmen musste.

Dabei ging es den jungen Menschen vor allem um den Blick über den Tellerrand. Denn allen war klar, dass es das eine Erfolgsrezept zum Bestehen auf dem globalen Markt nicht geben kann. Junge Tierhalter müssten ihre eigene Strategie der Betriebsgestaltung finden, unterstrich Dr. Jörg Bauer, Vorsitzender der Jungen DLG, gleich zu Beginn der Veranstaltung.

Auch wenn die zukünftige Entwicklung nicht in jedem Fall prognostiziert werden kann, stellte Dr. Albert Hortmann-Scholten, am Ende seiner Marktanalyse klar, dass sich der Schweinemarkt auch weiterhin sehr dynamisch entwickeln werde. Grund dafür sei der sich öffnende Absatzmarkt in Asien und insbesondere in China. Gleichzeitig müsse sich jede/r TierhalterIn aber auch auf steigende Getreide- und Futtermittelpreise einstellen, weil diese Märkte begrenzt seien, so der Experte von der Landwirtschaftskammer Weser-Ems. Allerdings sei auf einem globalen Markt damit zu rechnen, dass die Veredelungspreise zeitversetzt nachziehen werden.

Insgesamt liege Deutschland im Wettbewerb gut im Rennen, stellten die DiskussionsteilnehmerInnen fest. Mit marktnaher Produktion, günstiger Wasserversorgung, leistungsstarker Mischfutter- und Fleischverarbeitungsindustrie auf der einen Seite und gut ausgebildeten LandwirtInnen auf der anderen Seite vereine Deutschland viele Standortvorteile auf sich.

In der Debatte, die sich auch stark um Milchviehproduktion und die ab 2015 wegfallende Milchquote drehte, wurde nach greifbaren Strategien gesucht. Dazu gehörte auch die Frage, wie groß die tierhaltenden Betriebe sein müssten, um für die Zukunft gut aufgestellt zu sein. Eine für alle gültige Antwort gibt es dabei nicht. Schließlich gibt es x Wege, die zum Erfolg führen. Das könne mit Spezialisierung genauso erreicht werden wie mit Differenzierung oder Einkommenskombinationen. Allerdings müssten damit im Jahr mindestens 50.000 Euro erwirtschaftet werden, so Tim Koesling. Bei alledem würden Kooperationen und Netzwerke immer wichtiger. Der BDL hat sich darauf schon vor Jahren eingestellt und fördert insbesondere den Aufbau von Netzwerken des agrarischen Nachwuchses – zum Beispiel mit dem BDL-DBV-Projekt „Arbeitskreise Junglandwirte".

Fakt ist: Es braucht Mut, einen Rucksack voller Wissen, der ständig aufgefüllt wird, Fleiß und eine gehörige Portion Analysefähigkeit, um auch in der Zukunft bestehen zu können. Diese Eigenschaften schrieben zumindest die im Podium versammelten Fachleute dem/der erfolgreichen Landwirt/In der Zukunft zu. „Es war für uns alle eine spannende Runde, weil Prognosen gewagt wurden und jede/r vorurteilsfrei seine Erfahrungen eingebracht hat, so dass wir wieder optimistisch an die Arbeit gehen", so der stellvertretende BDL-Vorsitzende Johannes Scharl nach dem Diskussionsforum am Donnerstag.

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