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Pfälzer Jungwinzer testen DC-Pfalz

Erstellt von Wolfgang Kleemann | |   AgrarNews

"DC Pfalz - der typische Pfälzer Wein-Genuß" - so titelt der Informationsflyer der Pfalzwein e.V. zu "Districtus Controllatus Pfalz". Die Gebietsweinwerbung Pfalz hat es sich mit dem Gütezeichen DC Pfalz zur Aufgabe gemacht, eine konstant hochwertige und kontrollierte Qualität von Pfälzer Weinen (Riesling, Weißburgeunder, Grauburgunder, Spätburgunder und Dornfelder) innerhalb eines jeweils festegelegten Geschmacksprofils zu garantieren. Dazu werden in einer neutralen Verkostung sowohl die Qualität als auch die Typizität der Weine geprüft.

Diesem Prüfverfahren gingen Pfälzer Jungwinzer auf Einladung von Christoph Sommer (AK Jungwinzer Pfalz der Landjugend) und Holger Klein (DC Pfalz) am DLR Rheinpfalz in Neustadt nach.

Holger Klein erläuterte das Prüfverfahren: Jeder Wein, der bei der DC Pfalz-Prüfung angemeldet wird, durchläuft die Verkostung durch einen DC PFalz-PRofil geschulte Prüfungskommission. Zur Prüfung können ausschliesslich Weine angestellt werden, die bestimmte Mindestkriterien erfüllen (Mindestmostgewichte, Mindestalkoholgehalt). Das DC Pfalz-Siegel wird nur für die Weine vergeben, die mindestens 3,0 Punkte im 5,0 Punkte-Schema der DLG erreichen; ausserdem muss für jeden Wein eine positive Qualitätsweinprüfung nachgewiesen werden.

Um das Ganze auch praktisch zu erproben, hatte Holger Klein Probensets (Grauburgunder und Dornfelder) vorbereitet, unter denen sich auch von den Teilnehmern mitgebrachte Weine befanden. Die computergestützte Probe wird mit Hilfe von Profilaromen durchgeführt, welche die Identifikation der sortentypischen Profile erleichtern sollen.

Die Jungwinzer zeigten sich von der Komplexität der Verkostung überrascht. "Zu Beginn der DC Pfalz-Kampagne gab es auch aus den Reihen der Jungwinzer immer mal wieder Kritik: Brauchen wir sowas überhaupt? Wie kann sich ein solches Siegel am Markt behaupten?" erinnert sich Christoph Sommer, Jungwinzer aus Hambach und Leiter des Arbeitskreises Pfälzer Jungwinzer der Landjugend. "Das hier wird richtig ordentlich gemacht, und die Profile der Weine sind nützliche Kaufhilfen für den Verbraucher". Diskutiert wurde, wie denn ein DC Pfalz-Sortiment in der betriebseigenen Weinkarte verortet werden könnte. "Es macht schon Sinn, gezielt eine solche geplante Linie vom Rebschnitt an anzugehen" empfiehlt Holger Klein. Dass aber auch schon fertige Weine durchaus ein DC Pfalz-Siegel verdienen können, zeigten die mitgebrachten Weine der Jungwinzer. Zumindest nach der Verkostung durch die Jungwinzer wären diese Siegel-würdig gewesen. Erstaunlich fanden die Anwesenden, dass im dritten Jahr nach Einführung nur knapp mehr als 40 Betriebe Weine mit DC Pfalz-Siegel vertreiben. "Das ist eindeutig ausbaufähig", kommentiert Sommer - mit dem Hinweis darauf, dass er nun seine eigene Weinkarte auf DC Pfalz-fähige Weine durchforsten will.

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