Landjugend News

Siegerfahrt nach Brüssel

Erstellt von Sarah Claus | |   VerbandsNews

Landessieger des Berufswettbewerbs 2009 auf Studienfahrt in Brüssel

Sonntag, der 14.06.2009, kurz vor halb acht. Die ersten Teilnehmer des diesjährigen Berufswettbewerbs der Landjugend finden sich in Neustadt a.d.W. zur Abfahrt nach Brüssel ein. Insgesamt 24 junge Winzer, Land- und Forstwirte sowie eine Hauswirtschafterin werden auf dem Weg in die europäische Hauptstadt an verschiedenen Haltestellen eingesammelt. Der erste Stopp erfolgt in Lontzen bei einem Biobetrieb mit Milchviehhaltung. Michael Dahlen führt über seinen Hof und erzählt von der Geschichte und Philosophie des Betriebes und seinen Tieren.

Weiterfahrt nach Brüssel. Bei Ankunft im Hotel bleibt nicht viel Zeit zum Entspannen. In den italienisch anmutenden Gastronomie-Straßen sind alle zunächst damit beschäftigt die Orientierung zu behalten, bevor sich entspannt beim Wahlfranzosen niedergelassen wird und der Abend in lockerer Atmosphäre ausklingt.

Montag, der 15.06.2009, kurz vor acht. Nach einem ausgiebigen Frühstück beginnt ein straffes Tagesprogramm. Zunächst präsentiert der stellvertretende Leiter der Landesvertretung und Referent für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Udo Valentin, wie in Brüssel Politik der Länder funktioniert. Im Anschluss folgt ein Treffen mit Inga Klawitter, Generalsekretärin des Europäischen Rats der Junglandwirte (CEJA). Bei ihr erfährt die Gruppe, was Interessenvertretung auf europäischer Ebene heißt und wie politische Einflussnahme bei einer Organisation aussehen kann.

Am Nachmittag berichtet der Referent Florian Dittrich, Policy Analyst der Europäischen Kommission, von seiner Wirkungsstätte. Fragen gibt es im Anschluss an den Vortrag zur Genüge. Besonderes Interesse zeigen die Teilnehmer des Berufswettbewerbs an den Gesetzesplanungen bezüglich Themen wie Milchquotenerhöhung, neue Förderperiode und benachteiligte Gebiete. So wird die Frage diskutiert, warum die Milchquote einerseits erhöht, gleichzeitig jedoch Interventionen wieder eingeführt wurden. Offensichtlich vorbereitet auf eine solche Nachfrage erklärt Dittrich, dass dieser Beschluss ohne deutsche Unterstützung getroffen wurde. Da neben Deutschland nur ein weiteres Land gegen eine solche Lösung plädierte, wurde jener jedoch in genannter Form verabschiedet. Weiterhin kommt die Frage nach zukünftiger Förderung benachteiligter Gebiete auf. Arbeitskreisleiter Thomas Weber fordert, dass auch zukünftig eine Unterstützung für benachteiligte Gebiete bestehen soll. „Landwirte, die durch die regionale Lage ihres Betriebes im Vergleich zu anderen Gebieten mit erschwerten Arbeitsbedingungen konfrontiert sind, sollen und müssen weiterhin einen Ausgleich dafür erhalten“, so Weber.

Dienstag, der 16.06.2009. Auf der Tagesordnung steht der letzte politische Programmpunkt mit Isabella Timm-Guri, Hospitantin des Bayerischen Bauernverbandes. In einem interessanten Vortag erläutert sie Aufgaben und Lobbyarbeit des Deutschen Bauernverbandes in Brüssel und stellt wichtige Kooperationspartner vor. Abreise aus Brüssel. Der letzte Stopp der Reise erfolgt in Maldingen. Frédérique Léonard führt über seinen Grünlandbetrieb mit 40 Mutterkühen, weißblauen Belgiern und Highland Rindern. Am Abend trifft die Gruppe mit vielen neuen Eindrücken in der Heimat ein. Ein Wiedersehen gibt es bestimmt bei einer der zahlreichen Veranstaltungen der Landjugend.

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