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100. Vollversammlung des Landesjugendring Rheinland-Pfalz im Mainzer Rathaus

Erstellt von Heidrun Hiestand | |   VerbandsNews

Wahl des neuen Vorstandes

Die 100. Vollversammlung (VV) des Landesjugendring (LJR), vergangenen Samstag, wählt neuen Vorstand, verabschiedet Anträge zum Thema Bildung in der Jugendverbandsarbeit und Verschlechterung des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JarbschG).

Mit einer Schauübung der so genannten Blaulicht - Verbände startete die VV des LJR in Mainz. Nach einem Mittagessen beim DRK begann die Konferenz im Sitzungsaal des Mainzer Ratshauses. Ein eher ungewohnter Raum für die 47 Delegierten. Im großen Rund mit Sprechanlage, die bei einigen für Verwirrung sorgte, berichtete der Vorstand über die Arbeit des Landesjugendring im letzten Jahr.

Schwerpunkte des Berichts waren Projekte, Finanzen, Bildung, Ehrenamt und Partizipation. Nach der Entlastung des Vorstandes ging es zu den Neuwahlen. Yvonne Unger (RdP, Ring deutscher PfadfinderInnen), langjährige Vorsitzende stellte sich nicht wieder zu Wahl. Neu besetzt wurde ihr Amt durch Susi Wingertszahn (DGB-Gewerkschaftsjugend) die nahezu einstimmig gewählt wurde. Genau wie bei der Landjugend ist der Vorstand des LJR paritätisch besetzt. In Ihren Ämtern einstimmig bestätigt wurden Martin Gönnheimer (BDKJ) und Volker Steinberg (AEJ). Für das Amt der stellv. Vorsitzenden gab es einen Vorschlag aus den Reihen der Arbeitsgemeinschaft der Landjugendverbände Rheinland-Pfalz.

Gabriele May, Bundesjugendreferentin bei der Landjugend Rheinland-Nassau, kandidierte für das Amt der stellv. Vorsitzenden und wurde von den Deligierten mit 43 Stimmen gewählt. Neben ihrer hauptamtlichen Tätigkeit mit den Schwerpunkten: Förderung des jugendpolitischen, ehrenamtlichen Engagements und Berufliche Integration Jugendlicher möchte sich Gabi nun auch weiterhin engagieren, weil: „..mir die Zukunft Jugendlicher am Herzen liegt und ich mich dafür einsetzen möchte die Situation von Kindern und Jugendlichen zu verbessern“. Die Landjugend RheinhessenPfalz gratuliert Gabi zu Ihrer neuen Position beim Landesjugendring, wünscht Ihr viel Erfolg bei der Umsetzung aller Anliegen und freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Ansprechpartnerin für Jugendverbände.

Der LJR mischt sich in aktuelle jugendpolitische Fragen ein und wirkt auf die Politik ein, deshalb wurden zwei Anträge verabschiedet, um die Position des LJR zur Verschlechterung des Jugendarbeitsschutzes und zum Thema Bildung zu festigen.

Und hier die Inhalte in Kürze:

Antrag 1: Jugendverbände als Bildungsträger stärken

Das Thema Bildung ist zur Zeit und zu Recht in aller Munde. Die Diskussionen zum Ausbau der Bildung konzentrieren sich aktuell in der Regel auf Schule und Kindergarten. Aber auch andere Bildungsorte und Lernwelten sind für die Bildung von Kindern und Jugendlichen bedeutsam, vielleicht sogar unerlässlich geworden.

Diese Aussage des 12. Kinder- und Jugendberichtes wird durch aktuelle Studien gestützt. „Freiwilliges Engagement in Jugendverbänden und anderen Initiativen bietet jungen Menschen wie kein anderer Bildungsbereich Bedingungen zum erlernen sozialer Kompetenzen“ (Feststellung des Deutschen Jugendinstitutes in der Studie Informelle Lernprozesse im Jugendalter in Settings des freiwilligen ehrenamtlichen Engaements.)

Deshalb fordert der LJR:

  • eine stärkere Anerkennung der außerschulischen Bildungsarbeit in Jugendverbänden

  • die Anerkennung der Jugendverbände als kompetente Bildungsträger durch die Landesregierung, Politik und Gesellschaft

Seine eigene Rolle sieht der LJR als Unterstützer und Berater der Verbände hinsichtlich einer Bewusstwerdung der eigenen Bildungsleistungen und der öffentlichen Vermittlung. Mit dem Projekt „Kompetenzerwerb in Jugendverbänden“ intensiviert der LJR dieses Bestreben.

Die VV nimmt den Antrag an, damit sind die beteiligten Akteure (Landesregierung und Jugendverbände) aufgefordert sich hier zu engagieren.

Antrag 2: Jugendverbände gegen die geplante Verschlechterung des Jugendarbeitsschutzgesetztes

Der LJR wendet sich gegen eine Ausweitung der besonders geschützten Arbeitszeiten von Jugendlichen, eine Aufweichung der Regelung zum so genannten Züchtigungsverbots und gegen eventuelle Bestrebungen, den Landesausschuss für Jugendarbeitsschutz über eine Novellierung des JarbschG abzuschaffen.

Hinter den Vorschlägen zur Novellierung/Deregulierung steht die nicht belegbare Behauptung, der gesetzliche Schutz sei ein „Ausbildungshemmnisse“.

Deshalb fordert der LJR:

  • alle politschen Entscheidungsträger auf, sich einer weiteren Aushöhlung des JarbSchG, entgegenzustellen

  • eine Garantie für Mindestrechte junger ArbeitnehmerInnen

  • einen Ausbau des Angebots an betrieblichen Ausbildungsplätzen

Junge Menschen brauchen einen besonderen Arbeitsschutz der modern und zeitgemäß ist.

Die VV nimmt den Antrag an, damit sind die politischen Entscheidungsträger aufgefordert sich hier einzusetzen.

Die Konferenz endet mit einer Feierstunde und Grußworten von Michael Ebling (MBWKJ) und Martina Kobriger (BJR). Mehr Informationen über den Landesjugendring Rheinland-Pfalz und seine Anliegen gibt es unter

www.ljr-rlp.de

Die Arbeitsgemeinschaft der Landjugendverbände delegiert jedes Jahr drei Landjugendliche zu der Vollversammlung des Landesjugendring und ist in verschiedenen Ausschüssen, auf hauptamtlicher Seite, vertreten.

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