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BDL fordert grenzübergreifenden Hochwasserschutz

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Prävention statt Katastrophenmanagement mit Gummistiefeln

 

(BDL) „Das Wasser ist weg. Angesichts der zurückbleibenden Zerstörung und Milliardenkosten muss klar sein: Es hilft nicht, in Dorf- oder Landkreisgrenzen zu denken. Hochwasserschutz muss über alle Grenzen hinweg von der Quelle bis zur Mündung geplant und umgesetzt werden“, so Magdalena Zelder. Die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) fordert ein flächendeckendes Hochwasserkonzept, das Probleme nicht von einem Landkreis auf den nächsten verlagert, sondern sie löst.

 

„Das Klein-Klein-Denken muss aufhören. Hochwasserschutz vor der eigenen Haustür ist wichtig und richtig, aber er gehört in ein Gesamtkonzept“, so die Bundesvorsitzende. Es dürfe nicht darum gehen, wer seine Interessen auf regionaler Ebene am besten durchsetzen kann. Vielmehr müssen die Verantwortlichen anfangen, über Grenzen und Ebenen hinweg miteinander zu kooperieren und die Schutzmaßnahmen aufeinander abzustimmen. „Es geht hier nicht um den höchsten und stabilsten Deich, sondern um ein ineinander greifendes Konzept. Denn am Ende sind es immer die Menschen in den Überflutungsgebieten, die mit den Flutfolgen leben müssen“, stellt Magdalena Zelder fest.

 

Sie ist überzeugt, dass die LandwirtInnen in den Regionen durchaus bereit sind, an der Vermeidung von Flutkatastrophen mitzuwirken. Viele würden ihre Flächen im Notfall zur Überflutung zur Verfügung zu stellen. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass das für die LandwirtInnen erhebliche finanzielle Einbußen bedeutet. „Wenn also landwirtschaftliche Flächen absichtlich überflutet werden, muss der entstandene Ernteverlust entschädigt werden“, so die junge Landwirtin.

 

Sie sieht an dieser Stelle auch Ansatzpunkte für die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP). So könnten ausgewiesene Überflutungsflächen als „gegreent“ gelten und damit einen Teil der Anforderungen erfüllen, die die EU zur Auflage für Direktzahlungen an die LandwirtInnen stellt. Auch in der zweiten Säule, die der Förderung der ländlichen Räume dient, gebe es verschiedene Möglichkeiten, mit deren Hilfe die Länder sinnvolle Maßnahmen der Landwirtschaft gegen Flutkatastrophen unterstützen könnten.

 

Die Vorsitzende des größten Jugendverbands im ländlichen Raum fordert daher die Politiker und Politikerinnen zum Handeln auf: „Gummistiefelwahlkampf war gestern. Jetzt müssen wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Wenn Hochwasserschutz grenzübergreifend geplant und umgesetzt wird, können wir der nächsten Flut gelassen entgegensehen!“

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