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BDL-Positionspapier zur globalen Ernährungssituation

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Landjugend will gesicherte Situation der JunglandwirtInnen

„Egal wo in der Welt: Wir Landwirte brauchen verlässliche Rahmenbedingungen“, so Magdalena Zelder. Das gelte gerade auch in den Regionen, in denen Hunger noch immer ein Problem sei, so die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Aus diesem Grund hat der größte Jugendverband im ländlichen Raum in einem Positionspapier seine Forderungen zusammengestellt, deren Erfüllung ein produktives und wirtschaftliches Arbeiten von JunglandwirtInnen in allen Ländern dieser Erde möglich macht. Nach intensivem Diskussionsprozess im Arbeitskreis Agrarpolitik hat der Bundesvorstand die „Positionen des BDL zur globalen Ernährungssituation“ jetzt beschlossen.

Darin fordert der größte Jugendverband im ländlichen Raum Strukturen, „die allen Menschen einen gesicherten Zugang zu Nahrung erlauben.“ Der BDL zeigt sich überzeugt, dass „von oben herab diktierte Lösungen“ das Welternährungsproblem nicht lösen können. Vielmehr müssten dafür in den vom Hunger betroffenen Regionen vier Voraussetzungen erfüllt sein. „Dazu gehören für uns die politische und rechtstaatliche Stabilität vor Ort, aber auch allgemeine und fachspezifische Bildung,  Zugang zu Techniken und technischem Know-how sowie ein gesicherter Zugang zu Märkten“, fasst Magdalena Zelder, die BDL-Bundesvorsitzende und Arbeitskreisleiterin, zusammen.

Besonders die Eigentumsverhältnisse von Grund und Boden müssten geklärt und langfristig gesichert sein, da Boden der wichtigste Faktor in der Landwirtschaft weltweit sei, heißt es in dem BDL-Papier. Der Jugendverband ruft die „PolitikerInnen der betroffenen Länder, aber auch der Industrieländer dazu auf, für eine gesicherte Situation der Landwirte in den Entwicklungsländern einzutreten und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Bekämpfung der Korruption zu legen.“

„Uns ist klar, dass ein Positionspapier allein den Hunger auf der Welt nicht beseitigen kann. Aber die intensive Auseinandersetzung ist eine Frage der Solidarität unter uns Landwirten. Sie hat uns sensibilisiert und Denkprozesse angestoßen, die auf lange Sicht auch andere Früchte tragen können“, so die BDL-Bundesvorsitzende.

Das gelte nicht nur für die AgrarierInnen, sondern für den ganzen Verband, so Magdalena Zelder. „Es ist wichtig, dass wir über den Tellerrand schauen und uns als Teil des Ganzen begreifen, der Veränderungen bewirken will und kann“, so die junge Landwirtin.

Darum könne der Bund der Deutschen Landjugend akzeptieren, wenn sich Entwicklungsländer durch ein Importverbot partiell und temporär vom Weltmarkt abschotten, um einen eigenen Markt aufbauen zu können. Auch an dieser Stelle sei allerdings „Entwicklungshilfe notwendig, die darauf abzielt, langfristige Lösungen zu schaffen und bei der Gründung von Strukturen hilft, in denen sich die LandwirtInnen selbst helfen, versorgen und nach außen hin vertreten können“, heißt es in dem BDL-Positionspapier. Es ist unter www.landjugend.de nachzulesen.

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