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BDL: Schneller Breitbandausbau fürs Land

Erstellt von Carina Gräschke (Referat Medien- und Öffentlichkeitsarbeit) | |   VerbandsNews

Landjugend begrüßt Vectoring-Vorschlag der Bundesnetzagentur

(BDL) „Für Jubel ist es noch zu früh. Aber der Kompromissvorschlag hat das Zeug dazu, die digitale Spaltung unserer Gesellschaft zu beenden“, so Magdalena Zelder. Für die Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL) bietet der gestern von der Bundesnetzagentur vorgelegte Entwurf zum Einsatz der Vectoring-Technologie die realistische Chance, eine schnelle Breitbandversorgung in den ländlichen Räumen zu erlauben.

Noch immer gebe es Dörfer, die digital hinter dem Mond leben müssen, berichtet die junge Frau aus eigener Erfahrung. „Das ist ein gravierender Standortnachteil. Welcher Mensch, welches Unternehmen kann heute auf eine schnelle Online-Anbindung verzichten?“ fragt Magdalena Zelder. Der Vorschlag der Bundesnetz­agentur sei daher ein wichtiger Schritt in Richtung der im Grundgesetz fest­geschriebenen „gleichwertigen“ Lebensverhältnisse. „Doch das allein reicht nicht. Wir fordern daher alle Kandidaten und Kandidatinnen für den Bundestag – alle, die fürs Land stehen, auf, sich für eine flächendeckende Breitbandversorgung zu engagieren“, so die BDL-Bundesvorsitzende.

Durch die Vectoring-Technologie werden Störungen im Kupferkabel ausgeglichen, so dass Breitbandgeschwindigkeiten bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich sein sollen, ohne Glasfaserkabel verlegen zu müssen. Das senkt die Kosten, weil bestehende Kupferleitungen für die Breitbandversorgung genutzt werden können.  Für die konkurrierenden Anbieter hat Vectoring aber einen entscheidenden Nachteil: Ein ganzes Leitungsbündel (von den Kabelverzweigern bis zum Kundenanschluss) muss dafür von nur einem Unternehmen kontrolliert werden.

Das sei nicht gerade wettbewerbsfreundlich, so die BDL-Bundesvorsitzende. „Der vorgelegte Entscheidungsentwurf der Bundesnetzagentur trägt dem Rechnung. Er sorgt dafür, dass Vectoring für alle Unternehmen eine Option bleibt, auch wenn die Telekom im Besitz der Netzabschnitte ist. Jetzt muss er noch in Kraft treten, damit es voran gehen kann“, stellt Magdalena Zelder fest.

Bis zum 10. Mai können Stellungnahmen zu dem Entwurf abgegeben werden. Dann geht der Vorschlag der Bundesnetzagentur an die EU-Kommission und die natio­nalen Regulierungsbehörden der übrigen EU-Mitgliedstaaten. „Wenn dort keine ernsthaften Bedenken auftreten, ist der Weg frei für das Vectoring und wir sind flächendeckend verfügbarem Breitband einen Schritt näher“, sagt die junge Frau.

Gerade weil Vectoring nicht für alle unterversorgten ländlichen Räume in Frage komme, mache sich der Bund der Deutschen Landjugend weiter für flächendecken­des Breitband stark. „Mit unserer Aktion «Ich steh’ fürs Land.» verleihen wir unserer Forderung vor und nach der Bundestagswahl Nachdruck“, so Magdalena Zelder. Denn eins sei klar: „Junge Menschen in ländlichen Regionen dürfen nicht von der Wissensgesellschaft und dem dafür nötigen Informationsfluss aufgrund mangelnder hochperformanter Breitbandtechniken ausgegrenzt werden. Deshalb ist es dringend notwendig, die nicht- oder unterversorgten Gebiete mit diesen Kommunikationstechniken zu erschließen“, begründet die BDL-Bundesvorsitzende für den größten Jugendverband in den ländlichen Räumen seine Forderung nach bezahlbarem, schnellem Internet fürs Land. Mehr dazu unter wahl.landjugend.info.

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