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BDL: Wahlgeschenke auf dem Rücken der Jugend

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Landjugend bemängelt Fairness der Regierungspolitik

(BDL) „Wer nur einen Monat braucht, um die Rente zu reformieren, darf sich über das Ergebnis nicht wundern." Sebastian Schaller, der jugendpolitische Sprecher des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL), ist über die Rentenpläne der Bundesregierung entsetzt. Es sei ein Unding, wenn die Umsetzungskosten der Wahlversprechen auf die junge Generation abgewälzt werden. „Zukunftsfähige Politik sieht anders aus“, so der stellvertretende BDL-Bundesvorsitzende.

Die vollen Rentenkassen sollen genutzt werden, um die heutigen Rentnerinnen und Rentner bei Laune zu halten. Schaller ist klar warum: Fast 43 Prozent der CDU-WählerInnen sind 60 Jahre und älter, rund 40 Prozent sind es bei CSU und SPD. „Der Einfluss der Älteren ist genauso deutlich wie die Wahlgeschenke der großen Koalition“, stellt Schaller nüchtern fest. Die summieren sich nach dem bisherigen Gesetzentwurf allein für die geplanten Rentenvorhaben bis 2030 auf 160 Milliarden Euro.

Natürlich sei es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die Altersarmut zu bekämpfen. Allerdings sollten auch alle dazu beitragen, heißt es im größten Jugendverband im ländlichen Raum. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Renten- und Sozialversicherungssysteme sich auch in Zukunft tragen. „Die jetzigen Pläne sind nur für heute gedacht. Wie das Vorhaben in zehn Jahren finanziert werden soll, ist nicht klar“, so der stellv. BDL-Bundesvorsitzende.

Wie eine aktuelle Bertelsmann-Studie belegt, werden die heutigen Jugendlichen durchschnittlich 77.000 Euro mehr in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, als sie jemals an Leistungen im Alter beziehen können. Ist das fair? Ist das richtungsweisend für eine zukunftsträchtige Solidargemeinschaft? Fragen, die den Jugendverband umtreiben.

Im Einklang mit dem Deutschen Bundesjugendring fordert der BDL lediglich ein Mehr in Höhe von 1,5 Millionen Euro für den Kinder- und Jugendplan des Bundes. Seit dem Jahr 2000 wurde die Förderung – anders als die Rentenhöhe - nicht mehr an die Kostenentwicklung in Deutschland angepasst. Auch im Vergleich zur geplanten Diätenerhöhung klingt die BDL-Forderung geradezu lächerlich. Da sei es fast makaber, dass die Abgeordneten auch künftig nicht in die Rentenversicherung einzahlen: Ihre Pension mit dem derzeitigen Höchstsatz von 67,5 % der Diät wird aus Steuermitteln finanziert.

„Das Signal, das die derzeitigen Vorhaben und Gesetzesentwürfe der jungen Generation senden, ist deutlich: Eure Belange und eure Zukunft interessieren uns nicht“, fasst der stellv. BDL-Bundesvorsitzende zusammen.

Viele Grüße
Carina Gräschke

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