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Berufswettbewerb: Die besten Land- und Forstwirte des Landes haben ihre Sieger ermittelt

Erstellt von Rotraud Weber | |   VerbandsNews

Landesentscheid Landwirtschaft und Forst abgeschlossen

Der diesjährige Landesentscheid des Berufswettbewerbes der Deutschen Landjugend fand mit tatkräftiger Unterstützung des DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und dem Forstlichen Bildungszentrum Rheinland-Pfalz in Hachenburg in spannender Wettbewerbsatmosphäre am 11. und 12. April auf der DEULA in Bad Kreuznach statt. „Das waren zwei tolle und spannende Wettbewerbstage! Das hat echt Spaß gemacht1 Das hätte ich anfangs gar nicht gedacht“, so einer der erfolgreichen Platzierten des Landesentscheides nach der Siegerehrung.

Als glückliche und strahlende Sieger gingen aus dem Landesentscheid in den Sparten Landwirtschaft und Forstwirtschaft hervor:

In der Landwirtschaft Leistungsstufe I (Auszubildende) siegten auf dem 1. Platz Martin Oldach aus Bacharach (Ausbildungsbetrieb Bornhof in Ellern), auf dem 2. Platz Max Wilbert aus Longkamp (Ausbildungsbetrieb: Dieter Lausberg in Monzelfeld) und auf dem 3.Platz Tobias Barham aus Welterod (Ausbildungsbetrieb: Marco Hepp in Hünfelden). In der Landwirtschaft Leistungsstufe II (Fachschüler) erreichten als Team den 1. Platz Marius Diels aus Berghausen und Marius Lamay aus Horbach, den 2. Platz Andrea Bartmann aus Spay und Andreas Struth aus Dachsenhausen und den 3. Platz Rainer Blauth aus Weilerbach und Alexander Loch aus Polch .

Bei den Forstwirten siegten mit Benjamin Hocher aus Jockgrim (Ausbildungsbetrieb Forstamt Bienwald) auf dem 1. Platz, Christian Reineck (Ausbildungsbetrieb Forstamt Bienwald) auf dem 2. Platz und Oscar Fess aus Hinterweidenthal (Ausbildungsbetrieb Forstamt Hinterweidenthal) auf dem 3. Platz. Die jeweils ersten beiden Plätze werden das Land Rheinland-Pfalz im Bundesentscheid des Berufswettbewerbes der deutschen Landjugend vom 03. bis 07. Juni in Schwarzenau/Unterfranken vertreten. Zuvor werden die Teilnehmer/innen am Bundesentscheid in einem gemeinsamen Vorbereitungsseminar im Mai auf den Bundesentscheid vorbereitet.

Beeindruckend war das fast durchweg sehr hohe Niveau und die sehr hohen erreichten Punktzahlen bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern in allen Sparten.

Glückwünsche und Grußworte überbrachten der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau Leo Blum, Herr Jürgen Weis von der Zentralstelle der Forstverwaltung in Neustadt an der Weinstraße und Dr. Johannes Noll vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten in Mainz. Präsident Blum lobte die sehr erfreulichen Ergebnisse der Teilnehmer/innen. „Werdet Botschafter für euren Beruf und vertretet das Land Rheinland-Pfalz würdig im Bundesentscheid. Werdet aktive Botschafter für euren Berufsstand. Ihr könnt stolz auf euch sein.“ rief er Siegern und Platzierten zu. „Ihr seid alle Gewinner!“. Auch Herr Weis von der Zentralstelle der Forstverwaltung gratulierte und lobte das hohe Niveau der Teilnehmer am Landesentscheid. Mit derart qualifizierten Forstwirten könnten die erforderlichen Einstellungen in der Forstverwaltung problemlos gewährleistet werden. Dr. Noll vom MULEWF in Mainz genoss sichtlich die Wettbewerbsatmosphäre und betonte wie wichtig eine fundierte, qualitativ hoch stehende und engagierte Ausbildung sei. Nur so könne der Berufsstand den vielfältigsten Anforderungen, die an ihn gestellt würden Stand halten. „Werden Sie offensive und würdige Repräsentanten ihres Berufsstandes.“

Schön, und eine besondere Wertschätzung für die Teilnehmer/innen des Berufswettbewerbes, war die erfreuliche Würdigung der Leistungen durch die recht hohe Zahl an Ehrengästen zur Siegerehrung. Mathias Genn und Katharina Elsen, die beiden Vorsitzenden der Landjugend Rheinland-Nassau, beide selbst sehr erfolgreiche ehemalige Teilnehmer am Berufswettbewerb der deutschen Landjugend, gaben schließlich die mit höchster Spannung erwarteten Ergebnisse bekannt. "Ihr habt bewiesen, dass Ihr in Eurem Ausbildungsberuf als Landwirte und Forstwirte hervorragendes leistet. Dazu möchte ich Euch ganz herzlich gratulieren.“, so Mathias Genn.

Zwei Tage lang wurden im Wettbewerb die Besten in den Sparten Landwirtschaft I (Auszubildende), Landwirtschaft II (Fachschüler) und Forstwirtschaft (Auszubildende) ermittelt. Neben Kenntnissen in Allgemeinwissen und Fachtheorie waren  auch ein Kurzvortrag zu einem vorgegebenen Thema und praktische Kenntnisse und Fertigkeiten gefragt.

In der Fachsparte Landwirtschaft I musste ein fünf- bis siebenminütiger Kurzvortrag zum Thema  „Präsentieren Sie Möglichkeiten, die Landwirtschaft in der Öffentlichkeit positiv und interessant darzustellen. Welche Beiträge können Sie selber leisten?“ unter der Berücksichtigung des diesjährigen Mottos des Berufswettbewerbes „Grüne Berufe sind voller Leben – Zukunft braucht Nachwuchs“. Die Fachsparte II musste das Thema „Sie haben vor Ihren Betrieb zu erweitern. Geplant ist ein neuer Stall (oder eine Biogasanlage, Windkraftanlage o. ä). Um unnötige Probleme mit Nachbarn und Anwohnern zu vermeiden, suchen Sie mit allen das Gespräch bei einem gemütlichen Abend. Erläutern Sie den Anwesenden die geplanten Maßnahmen und begründen Sie Ihre Entscheidung“ im 2er Team bearbeiten.  Die Forstwirte hatten für die Vortragsdauer von 3 bis 5 Minuten zwischen zwei Themen die Wahl. Zum Einen: „Beschreiben Sie privaten Waldbesitzern den Zweck und die Inhalte von Wald-Zertifizierungssystemen“ oder „Erläutern Sie Waldbesuchern an einem Walderlebnistag die Vorteile des Rohstoffes Holz“

Neben dem inhaltlichen Aspekt war in allen Sparten auch wichtig, dass die Wettbewerbsteilnehmer eine ordentliche Einleitung und eine guten Abschluss berücksichtigten, sich selbst vorstellten, den Zeitrahmen einhielten und dass die Darstellung und die Redeweise ansprechend waren. Hier gab es zum Teil sehr schöne Ergebnisse mit ideenreicher und phantasievoller Gestaltung und schon sehr souveränem und begeisterndem Auftreten.

In der Fachpraxis musste in der Sparte Landwirtschaft I ein Düngerstreuer nach Bedienungsanleitung eingestellt und abgedreht werden. Zusätzlich musste die 2. Stickstoffgabe für einen Getreidebestand mit entsprechenden Vorgaben berechnet werden. Als weitere Praxisaufgabe sahen sich die Teilnehmer/innen vor die Aufgabe gestellt mit einem zugelosten Partner eine Selbsttränke zu montieren. Wichtig war zusätzlich bei allen Aufgaben die Beachtung der Arbeits-, Verkehrs- und Betriebssicherheit.

 

Die Fachpraxis in der Sparte Landwirtschaft II forderte von den 2er Teams die Aufnahme und anschließende Übergabe eines Rundballens von einem Frontlader auf einen anderen Frontlader in der Luft und das Ablegen in einem eng begrenzten Bereich. Des weiteren musste eine Kuh hinsichtlich ihres Futterzustandes anhand des body conditioning scores (BCS) beurteilt und hinsichtlich ihres Gesundheitszustandes überprüft werden. Anschließend musste für die Kuh eine passende Ration aus den zur Verfügung stehenden Futtermitteln zusammengestellt und berechnet werden. Auch die Wirtschaftlichkeit sollte dabei nicht aus dem Auge verloren werden.. In der letzten Aufgabe musste die Bonitur eines Getreidebestandes durchgeführt werden. Hier ging es darum das Entwicklungsstadium und -zustand, die Verunkrautung, den Krankheits- und den Schädlingsbefall festzustellen und die erforderlichen Maßnahmen zu beschreiben.

 

Bei den Forstwirten war in den standardisierten Praxisaufgaben der Wechsel einer Motorsägenkette, der  Kombinationsschnitt an zwei hochgelegten Stämmen, die Anlage einer Fallkerbe und der Fällschnitt am Stock, die Pflanzung von Bäumen und das Bestimmen von Schadbildern, Holzarten und Bäumen, Sträuchern und geschützten Pflanzen in strengen Zeitvorgaben gefordert. Auch hier zeigte sich, wer ein bisschen geübt hatte. Hier trat der Wettbewerbscharakter besonders deutlich hervor. Und das extra vom benachbarten DLR vorbei gekommene erste Lehrjahr der Forstwirte verfolgte gespannt und mit Anfeuerungsrufen die Anstrengungen der „Berufskollegen“.

Den Abend verbrachten Teilnehmer/innen, Richter/innen und Helfer/innen bei bester Stimmung mit einer sehr interessanten, kurzweiligen und spannenden Führung durch den rheinland-pfälzischen Landtag und einem anschließenden sehr leckeren und gemütlichen Beisammensein mit Abendessen auf dem Bonnheimer Hof in Hackenheim.

Neben Ehrenurkunden und attraktiven Sachpreisen konnten die Erstplatzierten eine mehrtägige fachliche Lehrfahrt als Preis mit nach Hause nehmen.

Der Landesentscheid wäre nicht möglich gewesen ohne die tatkräftige Unterstützung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der DEULA Bad Kreuznach, des Forstlichen Bildungszentrums Rheinland-Pfalz, dem DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und dem St.Wendelinhof der FH Bingen. Besonderer Dank geht an die Herren Ottwin Seifert und Ulrich Stohl von der DEULA Bad Kreuznach, Herrn Stefan Wulf vom Forstlichen Bildungszentrum Rheinland-Pfalz in Hachenburg, Frau Dr. Fabich vom DLR Rheinhessen-Nahe-Hunsrück und Herrn Holger Arnsprung vom St. Wendelinhof der FH Bingen für die sehr gute und pragmatische Unterstützung und Zusammenarbeit. Allen ehren- und hauptamtlichen Richterinnen und Richtern sei gleichfalls für das Engagement für den Berufswettbewerb der deutschen Landjugend hiermit herzlich gedankt. Dank geht aber auch an alle anderen Helfer des Wettbewerbes und nicht zuletzt an die Sponsoren der Sachpreise. Bleibt abschließend der Wunsch, dass sich die Teilnehmer/innen des Landesentscheides, die sich für den Bundesentscheid qualifiziert haben das Land Rheinland-Pfalz würdig vertreten und vielleicht auch die ein oder andere Platzierung auf den vorderen Rängen mit nach Hause bringen. Wir wünschen ihnen schon jetzt viel Erfolg und drücken ihnen die Daumen.

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