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Jugendzukunftskongress "Wir fürs Land" erfolgreich

Erstellt von Wolfgang Kleemann | |   VerbandsNews

150 Jugendliche arbeiten zu Zukunft des ländlichen Raums

 

Über 150 Jugendliche und junge Erwachsene aus verschiedenen Regionen des Landes haben auf Einladung der Landjugend und des Landwirtschaftsministeriums beim Jugendzukunftskongress „Wir fürs Land“ in Bingen über ihre Perspektiven im ländlichen Raum diskutiert. Diese gemeinsame Veranstaltung war der Auftakt zur diesjährigen Grünen Woche Rheinland-Pfalz. „Die ländlichen Räume in Rheinland-Pfalz haben nur eine Zukunft, wenn wir die Jugend gewinnen“, sagte Minister Hering bei der Eröffnung. Deshalb sei es kein Zufall, dass die Woche mit diesem Kongress starte.

 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartete eine Veranstaltung, die ganz auf deren Beteiligung ausgelegt war. Außer dem Veranstaltungsthema „Wir fürs Land“ und der Frage danach, welche Themen jungen Leuten auf dem Land und vom Land auf den Nägeln brennen, gab es keine inhaltliche Vorgabe. Entsprechend der Open-Space-Methode kamen alle Themen und Anliegen spontan von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, zwischen den einzelnen Arbeitsgruppen durfte nach Interesse gewechselt werden, wer nichts konkretes beizutragen hatte, klinkte sich einfach aus. „Unser Mut zu dieser Veranstaltungsform hat sich gelohnt“, so Wolfgang Kleemann, Bildungsreferent der Landjugend und Moderator der Veranstaltung. „Auch wenn sich die meisten nicht vorstellen konnten, dass das wirklich funktioniert, haben wir das Landwirtschaftsministerium davon überzeugt, mit uns diesen Schritt zu wagen“.

 Insgesamt 9 verschiedene Themen wurden von den Teilnehmern zu Beginn eingebracht und dann in Arbeitsgruppen besprochen. „Ausbildungssituation Jugendlicher“, „Ausbildung in der Landwirtschaft“, „Tourismus“, „Niedergang der kulturellen Institutionen im ländlichen Raum“, „Zukunft Milch – Wo geht es hin?“, „Energie“, „Stopp den kulturellen Zerfall in unserer Region“, „Lohnt sich die Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes?“ und „Sinnvolle Ausweisung von Neubaugebieten“. Damit griffen die Teilnehmer Themen auf, mit denen sich Landjugend und auch das Landwirtschaftsministerium schon länger auseinandersetzen. „Bei dieser Diskussion soll es nicht bleiben“, betonte Hering. „Wir wollen aus den Ergebnissen mögliche weitere Handlungsfelder für uns ableiten und in unsere Konzepte für die ländlichen Räume einarbeiten.“ Einschätzungen aus dem Blickwinkel junger Menschen über die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in den ländlichen Räume seien unabdingbar, damit die Politik ihre Initiativen und Förderprogramme noch präziser ausrichten könne. Dementsprechend werden die beiden Landjugendverbände darauf achten, dass die erarbeiteten Ergebnisse tatsächlich Niederschlag in den konkreten politischen Prozessen finden.
Die Landjugend in Rheinland-Pfalz hatte schon 2007 ein Positionspapier zur „Entwicklung der ländlichen Räume“ verfasst, in dem Ziele, Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen aufgeführt seien. Interessant sei, dass das Landwirtschaftsministerium  ebenfalls ein Strategiepapier entworfen habe, das eine hohe Übereinstimmung mit den Ansätzen der Landjugend aufweise, erläutert Stefan Braunewell, Vorsitzender der Landjugend RheinhessenPfalz.

Die Ergebnisse des Tages wurden in einer Abschlussrunde dem gesamten Plenum und offiziell Ralf Hornberger als Vertreter des Landwirtschaftsministeriums vorgestellt. So setzte sich die Arbeitsgruppe zum Thema „Ausbildung in der Landwirtschaft“ konkret mit der Frage der Qualität in der Ausbildung in den Grünen Berufen auseinander und forderte ein verbessertes, einheitliches Ausbildungsniveau an allen Ausbildungsstandorten. Die Gruppe schlug vor, ein kursähnliches System einzuführen, das in Grund- und Spezialkursen die notwendigen Kompetenzen vermittelt, aus denen die Auszubildenden den individuellen Neigungen entsprechend Kurse belegen könnten.

Ein Ergebnis der Arbeitsgruppe zum Thema „Niedergang kultureller Institutionen im ländlichen Raum“ schlug vor, Landentwicklung und Kulturpolitik stärker miteinander zu vernetzen und über neue Fördermaßnahmen zu beraten. „Die Zukunftsfähigkeit des Ländlichen Raums hängt nach unserer Meinung auch von einem Erhalt der kulturellen Angebote für Jugendliche ab“, so ein Sprecher der Gruppe. Neben eigenem Engagement bedürfe es einer Vernetzung der Ansprechpartner in den Regionen, um kulturelle Angebote sicherzustellen. In eine ähnliche Richtung gingen die Ergebnisse der zweiten Arbeitsgruppe zum Thema „Stopp dem kulturellen Verfall in unseren Regionen“; hier wurde ein „Sponsorenpool“ angeregt, der kulturelle Projekte von und für Jugendliche gezielt im Ländlichen Raum unterstützen könnte.

Die vollständige Dokumentation des Jugendzukunftskongresses kann im Internet unter www.landschafft.rlp.de und hier heruntergeladen werden.

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