Landjugend News

Unsere Zukunft liegt in starken und profilierten Weinbauregionen

Erstellt von Christina Wandel-Sucker | |   VerbandsNews

Deutsche JungwinzerInnen fordern die konsequente Umsetzung der Europäischen Weinmarktordnung

 

(BDL) Das Etikett ist wie der Ausweis eines Weines. „Alle Verbraucher sollten auf den ersten Blick Herkunft und Qualität deutscher Weine erkennen können", sagt Gunther Hiestand, Winzer und Vorsitzender des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). In einem Positionspapier fordert der Leiter des Bundesarbeitskreises Deutscher JungwinzerInnen deshalb ein klar verständliches Weinbezeichnungsrecht. „Die Kaufentscheidung wird zunehmend am Regal getroffen und clevere Markenkonzepte bestimmen das Angebot. Deshalb sind stark geschützte Herkünfte und eine eindeutige Deklaration von hoher Bedeutung für alle Weinerzeuger", sagt Gunther Hiestand.

Die Unverwechselbarkeit der Regionen kann nur durch klar profilierte Herkünfte und durch die Einheit von Weinqualität, Tourismus, Gastronomie und dem Lebensgefühl der Weinregion sichergestellt werden. Für die JungwinzerInnen ist der entscheidende Schritt für ihre Zukunft daher die Umsetzung der europäischen Weinmarktordnung (WMO) in Deutschland. „Unumgänglich ist die Stärkung der bestehenden Weinbauregionen Europas und ihrer Erzeuger", betont Stefan Braunewell, Jungwinzer aus Rheinhessen. „Dazu haben wir zum Europäischen Jungwinzerkongress gemeinsam mit über fünfhundert Kollegen aus Europa die Resolution zum Verbot von Rebsorten- und Jahrgangsangabe ohne Herkunft verabschiedet."

In ihrem Positionspapier fordern die JungwinzerInnen deshalb im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Weinmarktordnung die Realisierung von vier Kernzielen:

• ein einfaches, klar verständliches Bezeichnungsrecht,

• starke geschützte Herkünfte,

• eine Profilierung des Weinbaus über gezieltes Marketing,

• Bürokratieabbau.

Zudem fordern die JungwinzerInnen eine einfache, verständliche und dem Weinkonsumenten klar zu vermittelnde Qualitätspyramide - vom einfachen Gebietswein über starke Ortsweine bis hin zu einzigartigen Lagenweinen. „Denn nur durch eine genaue Herkunft kann eine hohe Qualität gewährleistet werden", sagt Arbeitskreismitglied Stefan Braunewell. Das bedeute auch die Abschaffung der Großlage und ein Ausstieg aus dem System der Pflanzrechte. „Der Deutsche Weinbauverband muss den Ausstieg aus dem Pflanzrechtsystem bis 2015 aktiv gestalten", fordert Braunewell. Dadurch können nachhaltig Produktionskosten gesenkt und Bürokratie abgebaut werden. „Darin sind wir uns mit den Mitgliedern anderer deutscher Jungwinzer- und Jungwinzerinnenorganisationen einig - starke, geschützte Herkünfte brauchen kein Pflanzrecht."

Bereits im vergangenen Jahr hat der Arbeitskreis Deutscher JungwinzerInnen im Bund der Deutschen Landjugend (BDL) intensiv die Zukunft des Deutschen Weinbaus und die Forderungen der jungen Winzergeneration diskutiert. Auch gegenwärtig steht der AK Deutscher JungwinzerInnen dazu im intensiven Austausch mit anderen deutschen JungwinzerInnenorganisationen, wie erst kürzlich bei einer Zusammenkunft am 3. Mai 2010 in Alzey, Rheinhessen, oder beim Europäischen Jungwinzerkongress zur Intervitis in Stuttgart. Das Positionspapier ist ein Ergebnis dieser Treffen.

Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) ist die Nachwuchsorganisation des Deutschen Weinbauverbandes. Er ist das Sprachrohr der JungwinzerInnen aus allen deutschen Anbaugebieten, bündelt die Interessen der jungen WinzerInnen und vertritt sie gegenüber Politik und Verbänden.

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