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Weinbaupolitik und Weinmarketing im Fokus

Erstellt von Wolfgang Kleemann | |   AgrarNews

Rheinhessische Jungwinzer im Gespräch mit Weinbaupräsident Steitz

"Die aktuelle EU-Förderpolitik im Rahmen der Weinmarktreform führt dazu, dass wir Winzer immer mehr in Strukturen gedrängt werden, die wir so vielleicht gar nicht wollen oder brauchen". Klare Worte vom  rheinhessischen Weinbaupräsidenten Ingo Steitz im Gespräch mit Rheinhessischen Jungwinzern zum Thema Weinmarktreform. "Die politische Einflussnahme nimmt durch die aktuellen Bestrebungen im Rahmen der EU-Weinmarktordnung zu, die Entwicklung der Betriebe und der Markt werden beeinflußt", ergänzt Andreas Roll, Leiter des Netzwerkes der Rheinhessischen Jungwinzer die Diskussion. "Auch die Erwägungen, allen Winzern eine dem Agrarbereich ähnliche Betriebsprämie zu zahelen, trifft nicht unbedingt unsere Vorstellungen - damit wäre eine Gleichstellung des Weinbaus mit den übrigen Agrarmärkten erreicht", erläutert Stefan Braunewell, Vorsitzender der Landjugend RheinhessenPfalz.

Neben diesen aktuellen Entwicklungen aus dem Bereich der Weinmarktreform diskutierten die Rheinhessischen Jungwinzer 3 Stunden lang ihre weiteren Anliegen: Fragen der Investitionsförderung, Fragen des Bezeichnungsrechtes sowie das Image des Rheinhessischen Weins und der Region Rheinhessen insgesamt. Insbesondere um das letzte Themenfeld gab es eine angeregte Diskussion: Richten wir rheinhessichen Winzer uns ausreichend nach dem, was der Markt und die Kunden wünschen? Die Erfahrung lehre, so ein Gesprächsteilnehmer, dass die Realität am Markt oft eine andere sei als die Vision in den Köpfen der Winzer. Gleichwohl sahen alle Anwesenden die Verbindung der Region Rheinhessen als "Gesamtprodukt" mit rheinhessischem Wein als die Zukunftschance für eine Verbesserung der Vermarktungssituation. Allerdings: Ein Weinbaugebiet, dessen Produktion zu 80% über die Ladentheke geht und in der nur zu 20% direkt vermarktet wird,  braucht bestimmt noch mehrere Jahre, bis sich die Marke "Rheinhessen" am Markt etabliert hat - vorausgesetzt, die Winzer selbst beteiligten sich an der Entwicklung dieser Marke und nähmen die Sache auch selbst in die Hand. Ein gelungenes Beispiel für diese Entwicklung sei die Aufnahme der Stadt Mainz in die Riege der "Great Wine Capitals"; auch das Bezeichnungsrecht mit der Möglichkeit, "große" und "kleine" Weinbaugebiete zu unterschieden, liefere neue Möglichkeiten in der Aussendarstellung und Vermarktung".

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